Erschöpfung - Burnout


Mit diesem Eintrag möchte ich ein besonderes Thema ansprechen. Burnout, man hat es schon oft gehört, nur die meisten können sich darunter kaum etwas vorstellen. Ich möchte versuchen es einmal einfach zu erklären. Und ja ich hatte schon vor einigen Jahren ein solches Burnout und war erst vor kurzem wieder sehr nahe daran in einen solchen zu fallen. Daher kann ich für mich persönlich sagen, ich kann davon sprechen, und ich stehe auch dazu, es ist nichts Schlimmes. Keine Ansteckende Krankheit oder etwas ähnliches, es ist etwas das von tief drinnen kommt und einen langsam von innen heraus zerfrisst. Es wird leider immer noch von anderen nicht als eine Krankheit anerkannt, die meisten denken, der ist nur schlecht gelaunt, ist überarbeitet, hat einen schlechten Tag oder ähnliches, es geht manchmal soweit das man zu hören bekommt, man sei einfach nur faul und möchte einfach nicht arbeiten oder ähnliches.

Nein das ist es nicht, es ist schwierig zu erklären. Aber ich möchte es versuchen.

Hier noch ein sehr gutes Video von Cornelia Schäfer zum Thema Burnout. An dieser Stelle danke das ich es verwenden darf.
Definition Burnout
Der Begriff Burnout (englisch (to) burn out: “ausbrennen”). Es definiert einen anhaltenden und schweren Erschöpfungszustand. Sowohl körperlichen als auch seelischen Beschwerden. Die Betroffenen fühlen sich leer und erschöpft. Sie empfinden ihre Arbeit als sinn- und nutzlos. Sie ziehen sich immer mehr zurück. Von anderen Menschen, sowohl beruflich als auch privat.
Wann wurde der Begriff Burnout erstmalig erwähnt?

Der deutsch-amerikanischer Psychoanalytiker Herbert J. Freudenberger hat den Begriff Burnout erstmals 1974 erwähnt. In einem Fachjournal. Freudenberger beobachtete, dass er selbst und ehemals motivierte und engagierte Mitarbeiter in sozialen Einrichtungen ausbrannten. In den ersten Jahren wurde es auf eine Randerscheinung beschränkt. Im Speziellen auf helfende Berufsgruppen.
Mittlerweile sind Burnout Symptome bei allen Berufsgruppen gezeigt worden. Burnout tritt nicht nur in Verbindung mit Erwerbstätigkeit auf. Dieser Zustand kann auch durch Belastungen im privaten und familiären Bereich entstehen. Unter anderem bei Hausfrauen, Pflege von Angehörigen, Schüler, Studenten, Arbeitslose und Pensionisten, Selbständige, und Menschen die große Verantwortung tragen gehören ebenfalls zu der Gruppe, die es treffen kann. Im Grunde ist es heute so dass durch den ständigen Druck im Beruf und im Privaten ein jeder davon betroffen sein kann.

Man kann die Erkrankung in 12 Stufen unterteilen, meistens zumindest.

Stadium 1: Zwang, sich zu beweisen (aus gesundem Engagement kann übersteigerter Ehrgeiz werden)  bzw. Demotivation (keine Wertschätzung der geleisteten Arbeit etc.)

Stadium 2: verstärkter Einsatz (Man versucht, es immer besser zu machen – ungeachtet der eigenen körperlichen/psychischen Möglichkeiten sowie der betrieblichen Rahmenbedingungen.)

Stadium 3: Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse (Soziale Kontakte, Ruhe und Entspannung sind nicht mehr so wichtig wie zuvor. Man hat das Gefühl, sich dafür keine Zeit nehmen zu können.)

Stadium 4: Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen (es kommt immer häufiger zu Fehlleistungen wie etwa Verspätungen, Verwechslungen etc. und auch zu Konflikten in Partnerschaft und/oder Familie)

Stadium 5: Umdeutung von Werten (Man „stumpft" ab: die Beziehungen rücken beispielsweise gegenüber der Arbeit in den Hintergrund; was einem lieb und teuer war, kommt im Leben kaum mehr vor)

Stadium 6: verstärkte Verleugnung aufgetretener Probleme (Abschottung von der Umwelt, Zynismus, Aggression, Ungeduld, deutliche körperliche Beschwerden etc.)

Stadium 7: sozialer Rückzug (Orientierungs- und Hoffnungslosigkeit, „Dienst nach Vorschrift“, Ersatzbefriedigungen treten in den Vordergrund)

Stadium 8: Verhaltensänderungen (werden oft im sozialen Rückzug deutlich, Ersatzbefriedigungen – wie etwa Alkoholkonsum, Shoppen, Essen)

Stadium 9: Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit (man fühlt sich nicht mehr als aktiv das eigene Leben steuernd, „es“ steuert einen)

Stadium 10: innere Leere (Mutlosigkeit, Angst, Panik, Ersatzbefriedigungen werden exzessiv)

Stadium 11: Depression (Erschöpfung, Verzweiflung, Suizidgedanken).

Stadium 12: völlige Burnout-Erschöpfung (emotionaler, körperlicher und geistiger Zusammenbruch)


Es wird oft gefragt ob auch Depressionen damit einhergehen, meiner persönlichen Meinung nach ja, denn bei mir war es so. Heute bin ich in regelmäßiger Behandlung mit einem Therapeuten. Und wir arbeiten gemeinsam daran das ich aus dieser Sackgasse rauskomme. Ja ich stehe dazu. Es ist für mich nichts wofür ich mich schämen muss.

Oft wird gefragt, wodurch unterscheiden Sie Burnout und Depression? Depressive Symptomatik kann Teil des Burnout sein, muss aber nicht. Nicht jede Depression hat Erschöpfung als Ursache und nicht jede Erschöpfung endet in einer Depression. Andrerseits: Die depressive Reaktion kann eine Schutzfunktion des Unbewussten sein. Ein Schutz vor Burnout. Folgen sind Rückzug, Regression, Krankenstand, Erholungsaufenthalt, Kur oder längere Auszeit, die man sich nehmen muss. Und das ist es, was das Unbewusste für uns tun will: wir sollen zurückgehen, weg vom Stress, weg von der uns selbst aufgebürdeten Überbelastung, weg vom hohen Leistungsniveau. Nur wir selber sein dürfen. Nur uns selbst erlauben zu sein, das kann uns retten und uns helfen.

Die Fachwelt ist sich bislang nicht einig, wie der Begriff Burnout zu fassen ist. Im strengen Sinne gibt es auch keine Diagnose Burnout, im Gegensatz zum Beispiel zur Diagnose Depression. Letztere ist als Krankheitsbild allgemein anerkannt und wissenschaftlich gut untersucht. Das ist beim Burnout nicht der Fall. Manche Fachleute vermuten, dass sich hinter dem „Ausgebranntsein“ andere Krankheitsbilder verbergen – etwa eine Depression oder Angststörung. Auch körperliche Erkrankungen können Burnout-ähnliche Beschwerden verursachen. Eine vorschnelle Burnout-Diagnose könnte dann sogar bedeuten, dass die eigentlichen Probleme nicht erkannt und falsch behandelt würden. Und genau hier ist das größte Problem, es ist diese Art der Erkrankung noch nicht wirklich ernst genommen worden. Ich weiß was es bedeutet, mein Hausarzt hat gemeint, naja sie arbeiten zu viel nehmen sie sich mal 1 oder 2 Tage frei, dann ist wieder alles okay. Bei mir endete es damit das ich im Krankenhaus gelandet bin, mitten auf der Straße umgefallen und weg war ich, im Krankenhaus als ich zu mir gekommen bin hatte ich fast drei Monate meines vorigen Lebens einfach vergessen.

Heute bin ich glücklicherweise durch meine Erfahrungen von vor ein paar Jahren frühzeitig aufmerksam geworden. dass ich in dieses tiefe dunkle Tal hinab gleite, und habe mir Hilfe gesucht. Allein, so typisch Mann halt, schafft man das nicht. Dazu braucht man Hilfe, und auch Unterstützung. Ich musste lernen. Gekonntes Zeitmanagement kann den Stresslevel senken – im Privatleben genauso wie im Arbeitsalltag. Nach einem ausgefüllten Arbeitstag sollte außerdem immer eine ausreichende Erholungsphase folgen.

Erholung ist nicht nur wichtig für das persönliche Wohlbefinden und die Erhaltung oder Verbesserung der Gesundheit, sondern stellt auch eine Voraussetzung für Arbeitsfähigkeit und gute Leistungen dar.
Neben einer guten Stress-Bewältigung zählen auch Sport und Bewegung sowie eine vitaminreiche Ernährung zu den geeigneten Faktoren, mit denen ich ein Burnout vermeiden versuche, oder derzeit wieder in den Griff zu bekommen. Da ein stabiles soziales Umfeld in Zeiten erhöhter Belastungen und Stress besonders wichtig ist, nehme ich mir ausreichend Zeit, um meine persönlichen Kontakte und Freundschaften zu pflegen.

Mein Therapeut hat mir folgende Punkte nahegelegt.
  • Prioritäten setzen.
  • Sich selbst wertschätzen, sich Zeit für sich selbst nehmen.
  • Nein sagen lernen.
  • Überzogene Erwartungen auf ein realistisches Level herabsetzen.
  • Pausen machen und auch Zeit für sich selbst einplanen.
  • Arbeit und Erholung sollen in Balance sein – „Work-Life-Balance“.
  • Urlaube planen und erholsam gestalten.
  • Gesunde Ernährung und Bewegung.
  • „Hören“ Sie auf Ihren Körper, und nehmen Sie Schmerzen oder andere Auffälligkeiten als Warnsignal oder Hinweis wahr.
  • Zögern Sie nicht, frühzeitig eine Ärztin/einen Arzt aufzusuchen.
  • Konflikte gehören zum Leben – gehen Sie möglichst konstruktiv damit um.
  • Tappen Sie nicht in die Perfektionistenfalle.
  • Loben Sie sich auch mal selbst.

Ich nehme mir nicht heraus mit diesem Text irgendwie richtig zu liegen, es ist meine eigene Erfahrung und meine Wahrnehmung. Vielleicht gibt es auch andere Ansätze, das mag gut möglich sein, ich möchte vielmehr darauf hinweisen das es wichtig ist sich Hilfe zu holen und auf sich und seine Körper zu hören.

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