Es gibt große Denker, die es geschafft haben, ihren Ideen
und ihrem Leben auf wunderbare Weise Ausdruck zu verleihen. Die Harmonie, die
deren Sätze wiedergeben sollten uns inspirieren und uns auch zum Nachdenken
anregen.
Was ist Liebe? Liebe ist, wenn man – ach was! Liebe ist
Liebe.
Erich Mühsam (1878 - 1934, ermordet im KZ Oranienburg)
„Die Liebe ist unsichtbar und kommt und geht, wohin sie
will, ohne dass sie jemandem Rechenschaft über ihre Taten ablegt.“
Miguel de Cervantes (1547-1616)
Die Liebe ist dieses unermessliche Gefühl, das alles kann.
Die Liebe uns selbst gegenüber, die Liebe zu unseren Eltern, unseren Kindern,
unseren Vertrauten, unserem Partner oder unseren Freunden, die Liebe zur Natur
oder zum Leben, die Liebe für unsere Arbeit, dafür, uns nützlich zu fühlen und
dafür, die Sandkörner der Welt zählen zu können. Für die Liebe würden wir
sterben, so sagt man. Die Liebe ist aber noch etwas anderes. Die Liebe ist der
Motor der uns vorantreibt und uns jeden noch so steilen Berg überwinden lässt.
Mancher von uns ist auf der Suche nach Liebe. Mancher hatte
sie gefunden und wieder verloren. Erst vor kurzem war ich wieder einmal bei
einer Kundin. Sie lebt seit vielen Jahren alleine. Nun wollte sie das ich ihr helfe,
sich bei einer der großen Dating Plattformen an zu melden. Die ersten Schritte
waren relativ leicht, gemeinsam haben wir ihre Daten angegeben. Dann mussten
wir einen Fragebogen ausfühlen. Mit diesem ermittelt diese Plattform dann ein
Partner Profil. Auch das haben wir gemacht. Wir haben dann noch ihre Vorlieben,
Hobbys, Wünsche etc. angegeben und zum Schluss noch ein Foto hochgeladen.
Ich bin ja selber seit einiger Zeit wieder Single, nach
diesem Kundenbesuch habe ich mir Zeit genommen einmal darüber nach zu denken.
Warum sich für einen solchen Dienst anmeldet. Warum man Dinge von sich
Preisgibt die man eigentlich so niemals öffentlich sagen oder schreiben würde.
Warum macht man so etwas und dann das ganze noch für viel Geld. Immerhin kostet
die Monatsmitgliedschaft gleich mal 100 Euro was ja nicht wirklich wenig ist.
Warum läuft heute alles Online, warum sind die Menschen auf
der Suche nach einem Partner nicht mehr imstande dies in der richtigen, wahren Welt
zu tun. Haben sie Angst? Ich für mich selber kann diese frage nicht
beantworten.
Ich glaube auch dass es ein Zeichen der Zeit ist. Wir leben
in einer Teils total Digitalen Welt. Den Menschen ist das gemeinsame verloren
gegangen. Man braucht sich nur Facebook, Instagram, Twitter und viele anderen
Plattformen ansehen es herrscht das Diktat der Likes – Gefällt mir. Die Leute
sind Glücklich, wenn sie viele sogenannte Likes bekommen. Und dann wird in den
Kommentaren hin und hergeschrieben. Aber das Ganze hat irgendwo keinen Tiefgang
mehr. Es fehlt das Persönliche, der Augenkontakt, das ins Gesicht sehen und die
Emotionen bei der Unterhaltung ergründen.
So ab und zu eine Digitale Diät ist vielleicht nicht so
schlecht. Ich mache das seit einiger Zeit. Meinen Sozial Media Wahnsinn habe
ich eingeschränkt. Natürlich geht es nicht ohne, ganz klar schon alleine wegen
meines Berufes. Aber früher habe ich, ich sag es jetzt mal mit ganz klaren
Worten „jeden Scheiss“ bei Facebook oder woanders losgelassen. Dies mache ich
seit längerem nicht mehr. Früher saß ich auch viel mehr vor dem PC nur um das
eine oder andere zu lesen, mich immer wieder zu überzeugen ob ich eine Gefällt
mir bekommen habe etc…. Heute brauche ich das nicht mehr. Ich ziehe mich Zeitweise
zurück nehme mir eine Pause.
Wenn wir eine digitale Diät machen, werden wir schnell
feststellen, dass dem nicht so ist. Wenn wir aus den sozialen Netzwerken
verschwinden, verschwinden wir aus dem Leben unserer Online-Bekanntschaften.
Denn die finden schnell andere virtuelle Freunde. Auf der anderen Seite ist das
Beste, was wir tun können, uns mit den Menschen zu unterhalten, mit denen wir
echte Kontakte pflegen.
Soziale Netzwerke machen süchtig. Wenn wir online gehen,
setzt unser Gehirn eine kleine Menge Dopamin frei. Das ist die Falle, denn so
beginnen alle Süchte. Dann werden wir immer zurückkommen und versuchen, das
gleiche Gefühl zu erleben.
Tatsächlich, ohne dass wir es merken, fangen wir an,
Inaktivität zu fürchten. Das ist schlimmer als es zunächst scheint, weil wir
gerade in diesen Momenten des Nichtstuns unsere besten Ideen haben. In unserer
Freizeit denken wir am besten.
Daher ist es gut für uns, offline zu gehen, wann immer wir
können. Und es ist überhaupt nicht empfehlenswert, das Internet unser Leben
ersetzen zu lassen. Ja, das Internet und die sozialen Netzwerke haben auch
Vorteile, aber wir dürfen das reale Leben ihretwegen nicht vernachlässigen. Das
wahre Leben ist das, worauf es ankommt.
Ich gehe lieber an den Wochenenden wo ich mir gerne frei
nehme, spazieren. Setze mich in einen Gastgarten und genieße einen Kaffee und
vielleicht eine Torte dazu. Ich habe zwar niemanden an meiner Seite aber die
Leute dabei beobachten wie sie sich unterhalten, miteinander flüstern oder
flirten ist einfach schön zu sehen. Bei meinen Spaziergängen entdecke ich Orte die
ich so nie gesehen hätte.
Wer einmal mag kann sich gerne bei mir Melden, ich bin immer
gerne für eine Plauderei im echten Leben zu haben.
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