Bedeutungen

"Jedes Wort hat eine Bedeutung" oder?

Bei diesem Satz fange ich ganz automatisch an zum Nachdenken, was will mir dieser Satz sagen. Ich hadere und komme ins Grübeln.

Es gibt also Worte die auf etwas hindeuten! Das heißt auch, räumlich betrachtet, dass es nicht Teil von dem ist, was es benennt. Da gibt es das Wort „Außerhalb“, wenn ich das in Bezug auf einen Menschen bringe, bedeutet es das ein Mensch, seinen Arm benötigt um auf etwas vor liegendes zu deuten. So impliziert das Wort „Bedeutung“ immer auch einen Abstand zwischen dem Ausgesprochenen und dem zuvor Benannten. Und das Wort Außerhalb zieht eine Grenze die offenbar nicht sichtbar ist aber doch da ist.

Hier beginnen meine Gedanken noch weiter zu zerfasern. Nach einigem Überlegen komme ich nicht wirklich weiter, „Außerhalb“ kann so vieles benennen, es kann einen Ort umschreiben, einen Gegenstand oder vielleicht ein Gefühl. Wie könnte ich es am besten assoziieren? Und dann noch das zweite Wort „Bedeutung“ auch dieses Wort ist in seiner Simplizität doch so schwer zu umschreiben, vielleicht ist es eine Erklärung für etwas, oder gar eine Tatsache, aber auch hier wieder kann es auch ein Gefühl beschreiben.

Zum einen haben wir Worte, die Dinge benennen, die in der Welt sind, die im tiefsten Sinne des Wortes einen "Begriff" haben. Das wäre z.B. der Baum, der Fluss, ein Stein, etc. Zum anderen gibt es Worte, die nicht mehr sind als Platzhalter, Symbole, weil sie etwas zu benennen suchen, dass nicht begreifbarer Teil der Welt ist. Das wären z.B. die Zeit, die Liebe, der Sinn, etc.

Es ist, so erahne ich, ein Bedürfnis, von uns allen, oder vielleicht auch eine tiefe Leidenschaft. Allen Dingen, Gefühlen, einen Namen geben. Namen vermitteln uns den Eindruck das wir unser Leben unter Kontrolle haben, es ist eine Art Herrschaft über das Leben. Ein wenig erinnert dies an eine Geisterbeschwörung. In diesem Sinne ist Sprache auch eine Art Exorzismus. Wir versuchen den Dämonen des Lebens, dem Schicksal zwingend Begrifflichkeiten zu geben, wir zwingen diese Dämonen uns ihre Namen zu nennen „Einsamkeit, Traurigkeit, Freude, Trauer, etc…“ So zwingen wir das Leben in eine Hülle aus Buchstaben und erlangen scheinbar die Herrschaft über die Symbole.

Es bleibt ein Beigeschmack der Unsicherheit, etwas das mich nachts hochschrecken lässt: Beherbergen unsere Worte mehr als eine Leere, geben sie wirklich irgendetwas Quartier?

Gedanken, Grübeleien, ...
Ich finde einen Satz von Wittgenstein:
Worüber man nicht reden kann, muss man schweigen.

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