
Der Smaragd Wolf
Es war schon
später Abend, Verena hatte einen harten Tag, Die Schule hatte genervt, es war
mal wieder ein Überraschungstest angestanden. Was den Lehrern alles einfiel, es
war unglaublich, reichte es nicht schon jeden Tag in der Schule zu sitzen und
zu lernen, nein da kahmen sie auch noch auf die Idee mal nebenbei das ab zu
fragen was in den letzten Wochen an Stoff angestanden hatte. Natürlich hatte es
die ganze Klasse verkackt, wie man so schön sagte, egal was vom Lehrer gefragt
worden war, keiner in der Klasse hatte überhaupt einen Schimmer.
Verena war gerade
12, hatte lange blonde Haare und lebte mit Ihrem Vater in Wien, Ihr Nerviger
Bruder war vor kurzem zur Mutter gezogen, weil er eine Lehrstelle gefunden
hatte, und ihre Mutter wohnte in der Nähe der neuen Arbeit, das war am anderen
Ende von Wien. Sie war richtig froh jetzt hatte sie endlich Ruhe zu Hause, der
Kerl hatte schon genervt. Immer wusste er alles besser, hatte ständig dumme Ideen
und nervte gewaltig. Ihre Mama mochte Verena sehr gerne, sie hatte sie richtig
lieb, und jeder der die beiden kannte sagte, Verena du schaust aus wie deine
Mama, das war schön zu hören, alle zwei Wochen war sie bei ihr, doof nur das
jetzt der Bruder auch da war, aber man konnte sich ja Arrangieren, wenn der
Bruder nervte dann gab es von Verena mal kurz ein paar Ordentliche hinter die
Ohren und schon vertrollte er sich.
Sie schule war zu
Ende, Verena hatte es ja nicht weit nach Hause nur ein paar Gehminuten, ihr
Vater war heute leider nur bis kurz vor 18 Uhr zu Hause dann hatte er noch
Spätdienst er arbeitete bei den Wiener Linien als Tramfahrer, da erlebte er
auch immer wieder recht interessante Dinge. Aber an diesem Abend war das kein
Problem, sie hatte eh genug Hausaufgaben bekommen, was mal wieder voll asozial
von den Lehrern war, nur weil der Überraschungstest in die Hose gegangen war,
die hätte ja ruhig ankündigen können das abgefragt wird. Und Verena hatte von
einem Bekannten ihrer Mutter einen EBook Reader geschenkt bekommen da waren
über 200 Bücher drauf da hatte sie einiges zu lesen. Also wurde ihr sicher
nicht langweilig. Und Papa hatte Minipizzen gekauft, es stand also einem
gemütlichen Abend auf der Couch mit Lesen und Essen nichts im Wege.
Es war gerade 16
Uhr, Verena sperrte die Wohnung auf und das erste was sie machte, Schultasche
mal in eine Ecke werfen, Schuhe gleich hinterher und ab ins Zimmer. Nur mal
kurz laut rufen „Hallo Papa bin schon zu Hause“ Ihr Vater rief zurück „Hallo
Maus, na wir war es in der Schule, alles okay gewesen“ die Antwort war nur ein
Brummen und Nuscheln und ein Knallen der Zimmertüre, oh Mann war sie Sauer.
Aber egal bald gab es essen das entschädigte für einiges.
„Mausi, kommst du dann Essen?“ Ihr Vater hatte vorsichtig die Türe geöffnet, er wusste mit wilden Raubtieren muss man vorsichtig sein, besonders wenn sie übel launig drauf waren. „Ja ich komme ja, mhhhhhh“. Verena kam unter den Polstern und zwischen ihren ganzen Kuscheltieren hervor, es sah irgendwie so aus als würde eine Mumie sich aus dem Grab erheben, ihr Vater musste Grinsen, er wusste ja Pizza besserte doch die Laune ein wenig auf. Zwar waren das nur Minipizzen mit Käse und Gemüse aber immerhin Pizza. Verena hatte sich dazu entschlossen vor einiger Zeit auf Fleisch zu verzichten, es taten ihr die Tiere leid, deshalb wehe Papa kochte etwas mit Fleisch, dann war Feuer am Dach. Sie folgte unauffällig ihrem Vater in die Küche, mhhh wie es da duftete, Kühlschrank auf Saft rausholen und auf den Sitz Platz nehmen. Da tauchte auch schon die Pizza auf, lecker lauter kleine Freudenspender, und es gab extra welche mit drei Sorten Käse, das war herrlich. Sie schaufelte sich mal zwei drittel auf den Teller. Ihr Vater meinte „ich merke da war heute die Schule nicht ganz so unterhaltsam die junge Dame hat ein wenig Frusthunger“ „ist ja gar nicht wahr, es war super, nur die Lehrer sind doof, haben mal wieder schlechte Laune verbreitet mit einem Test, die können doch bitte nicht einfach so ohne Ankündigung den Stoff der letzten Wochen abfragen, das geht doch nicht, wir brauchen Zeit um uns vor zu bereiten“. Ihr Vater grinste und meinte „Heißt das nicht absichtlich, Überraschunstest?“ Empört schaute Verena ihren Vater an „Papa, du verstehst das nicht du bist ja schon soooo lange aus der Schule raus, heute muss man sich vorbereiten, denn wir lernen ja viel zu viel und überhaupt. Der Lehrer hätte ja in die Whatsapp Gruppe eine Woche vorher reinschreiben können das er sowas machen möchte, dann hätte wir ein bisschen was gelernt.“ Ihr Augen funkelten dabei böse, im sich nicht weiter auf zu regen schnappte sie sich eine von ihren Minipizzen und mit einem Biss war diesen Weg, so konnte sie auch Elegant einer weiteren Diskussion mit ihrem Vater entgehen. Ihr Vater merkte sofort, egal was er jetzt noch sagte es würde nicht mehr auf fruchtbaren Boden fallen, und ein Blick auf die Uhr verriet ihm das er in wenigen Minuten losfahren musste sonst würde er zu spät zum Dienst kommen, also drückte er seine Tochter nochmals fest, gab ihr einen Kuss und verabschiedete sich.
Verena überlegt
ob sie die Hausaufgaben gleich machen sollte oder erst morgen sie hatte drei
Tage dafür Zeit, also holte sie aus ihrem Kuscheltierberg den E-Book Reader
hervor und schnappte sich aus der Küche noch den Teller mit den Minipizzen,
dann ging es ab in Richtung Wohnzimmer auf die Couch. Polster zusammenschieben
und reinfallen lassen, ach war das schön. Sie begann zu lesen und immer wieder
ein Griff zu den Leckereien, auch wenn sie kalt waren, das war egal die
schmeckten auch so noch herrlich. Auf Whatsapp hatte sie keine Lust, da wurde
eh gerade nur abgelästert von den Schulkameraden wegen der Schule heute,
Konstruktives würde da heute nicht mehr kommen.
Das Buch, das sie am Gerät fand, hatte einen Spannenden Namen „Der
Smaragd Wolf“. Also fing sie an zu lesen.
Die Zeit verging, Verena merkte es nicht aber sie schlief ein. In ihr Kissenlager gekuschelt und den E-Book Reader neben sich, schlief sie den Schlaf der Jugend, tief und fest.
Die Zeit verging,
Verena wurde durch ein Geräusch wach, sie sah sich um, wo war sie, das war
nicht das Wohnzimmer. Es war ganz anders, es roch nach Gras und sie hörte leises
Vogelgezwitscher, sie spürte einen leichten Wind, der durch ihre Haare strich.
Erschrocken richtete sie sich auf, und konnte ihren Augen nicht trauen. Sie war
nicht mehr zu Hause, das war überhaupt ganz woanders. Sie war auf einer Wiese
aufgewacht, rund um sie herum wuchs das Gras, die Sonne schien, und in der
Ferne konnte sie am Horizont Berge erkennen. Sie war verwirrt und gleichzeitig
verängstig, wie war sie hierhergekommen, sie war doch auf der Couch gelegen und
hatte gelesen. Das gab es doch nicht, wie war das möglich. Sie stand vorsichtig
auf und blickte sich weiter um, im Kreis drehend sah sie auf der einen Seite
die Berge, hinter sich sah sich nicht zu weit entfernt den Beginn eines Waldes,
von dort kam auch das Vogelgezwitscher, und sie hörte aus der Richtung das rauschen eines Flusses oder Baches. Verena bekam es mit der Angst zu
tun und so rief sie laut „Papa, Mama wo seid ihr, wo bin ich wie bin ich hierhergekommen“
Sie hatte wirklich Angst den das ganze war nicht nur unheimlich, sondern
irgendwie sehr komisch, nein beängstigend. Sie rief noch einige Male, gestand
sich aber dann ein das sie keine Antwort bekommen würde, wie den auch sie war
ja irgendwo, nur wo das wusste sie nicht. Doch dann hörte sie eine Stimme „Hallo
Verena, schön das du gekommen bist, bitte habe keine Angst, es wird dir nichts
geschehen“, sie blickte sich um konnte aber niemanden sehen der da gesprochen
hatte, sie drehte sich immer schneller, um ja nicht den Sprecher zu übersehen. “Verena,
du bist hier in Land der Träume, in meinem Land, hier bin ich derjenige der die
Besucher durch die Welt führt, wenn du möchtest zeige ich dir wie es hier ist,
ich lade dich ein mir zu folgen“.
Die Stimme war angenehm, tief und doch beruhigend, Verena Blickte sich weiter um und bemerkte das an einer Stelle sich das Gras bewegte, da schlich sich wohl jemand an. Plötzlich teilte sich das Gras und langsam erschien ein Wolf, er war grün schimmernd. Sein ganzes Fell leuchtete Grün, die Sonne, die sich daran brach, verwandelte das Fell in tausend Farben von Grün. Die Augen des Wolfs waren wunderschön, sie strahlten in einem Grün, das sie schon einmal gesehen hatte, es war dieselbe Farbe wie die eines Opals. Dann sprach der Wolf „Nun siehst du mich, willkommen, wie ich dir schon gesagt habe bist du im Land der Träume und der Phantasie, du bist in meine Welt gekommen, und ich freue mich, ich habe gerne Besucher, wenn du willst können wir durch die Welt streifen und ich zeige dir die Schönheit die es zu bewundern gibt.“ Verena war sprachlos, ein sprechender Wolf, sie konnte es nicht glauben, sowas konnte es doch nicht geben. Aber egal sie wollte mehr erfahren „Hallo, du kennst meinen Namen? Woher, und wie komme ich hierher, und wo bin ich, und was willst du von mir“ Der Wolf legte seinen Kopf etwas schräg und ein Leichtes grinsen umspielte seine schnauze „Jeder der zu mir findet, kommt, um in die Welt der Träume zu gelangen, ich bin der Hüter dieser Welt. Deinen Namen kenne ich schon von Anfang an. Du bist durch deine Träume, deine Wünsche und Sehnsüchte zu mir gelangt. Ich möchte von dir nichts, du möchtest etwas von mir, und ich werde versuchen dir das zu geben was du gerne möchtest, keine Angst es kann dir hier nichts passieren. Du träumst immer noch und bist zu Hause aber deine Gedanken sind hier bei mir“. Nun viel Verena wieder ein sie hatte das Buch der Smaragd Wolf gelesen, und war vermutlich eingeschlafen, und jetzt träumte sie das Ganze. Schön, so dachte sie dann kann ja nichts passieren. „Ich verstehe, magst du mir deine Welt zeigen. Es wäre schön, und ich würde mich freuen. Ich suche zwar nichts aber ich bin neugierig wie es hier ist“. Der Wolf dreht sich langsam um und ging voraus, kurz wendete er den Kopf in ihre Richtung „Folge mir, ich werde dir gerne alles zeigen, und am Ende wirst du das finden was du gesucht hast“. Verena folgte dem Wolf.
Sie
durchstreiften das Grasland in Richtung der Bäume, am Waldrand angekommen öffnete
sich der Wald wie durch Zauberhand und es zeigte sich ein Pfad, der Wolf
schritt diesen entlang. Rechts und Links standen die Bäume dich an dich, aber es
war nicht dunkel wie man es glauben mochte, nein auch der Wald strahlte von innen
heraus und einem Grün, das sie so noch nicht gesehen hatte. Zwischen den Bäumen
huschten Vögel hin und her, flatterten aufgeregt um die beiden herum, einer der
Vögel kam so nahe, dass sie den Flügelschlag spüren konnte, die Vögel hatte so
wunderschöne Farben. Sie glänzten in allen Farben des Regenbogens, Gelb, Grün,
Rot, Blau, und noch hundert andere Farben. Verena erblickten zwischen den Farnen,
die im Wald wuchsen, auch kleine Tiere, Mäuse, und andere Nager. Und über allem
lag das leise Summen von Insekten und das Rauschen der Blätter im Wind. Der
Wolf schritt langsam den Pfad entlang, „Siehst du die vielen Tiere hier, alle
wollen dich sehen, sie wollen wissen wer zu Besuch gekommen ist, sie freuen
sich das du da bist“. Langsam lichtete sich der Walt und sie traten auf eine
Lichtung hinaus, hier verschlug es Verena die Sprache, es raubte ihr die Sinne
beinahe. Es war so schön, überall wuschen Blumen in Millionen Farben und
dazwischen glitzerte es immer wieder, Schmetterlinge flogen von Blüte zu Blüte
und hielten immer wieder kurz inne. Bienen summten und flogen geschäftig von Blütenkelch
zu Blütenkelch, um den Honig zu sammeln. Verena fühlt sich fast überfordert,
soviel schönes hatte sie noch nie gesehen, die Farben und das Leben, es war so
schön. Sie musste sich hinsetzen, sie wollte diesen Eindruck in sich aufsaugen.
Sie würde dieses Bild nie mehr vergessen können. Ihre Hand glitt langsam vor
und berührte schon fast zu vorsichtig eine Blume, die zu ihren Füssen stand,
sie pflückte sie und hielt sich diese an die Nase. Der Duft der Blüte war so
unbeschreiblich, es roch nach allem was ihr einfiel, sie konnte es nicht
beschreiben. Sie atmete einige mal tief ein und aus. Der Wolf hatte sich
langsam ihr genähert und sich neben sie gesetzt, nun sprach er wieder zu ihr „Siehst
du, nun hast du gefunden nach dem was du gesucht hast“ Verena blickte neben
sich und schaute den Wolf an „Ich habe keine Blumen gesucht oder das hier
überhaupt“. Der Wolf blickte sie aus seinen Opal grünen Augen an und meinte dann
„Nein du hast nicht nach den Blumen gesucht, oder nach den Schmetterlingen, und
nach all dem anderen hier, du warst auf der Suche nach dir selbst. Du hast die Farbe
in deinem Leben gesucht, die Freude und das schöne. Bisher war dein Bruder
immer bei dir, wenn am Abend dein Vater arbeiten musste, jetzt bist du allein,
auch wenn du es nicht zugeben magst, dein Bruder ist dein Bruder. Und ja er nervt
und ist ekelhaft und alles, aber er ist dein Bruder. Er, dein Vater und deine
Mutter sind und waren immer für dich das wichtigste. Erst durch sie hast du so
einen Tag wie heute in der Schule viel lockerer genommen, es hat dich nicht genervt,
wenn mal etwas nicht so gelaufen ist wie erwartet. Und so hast du dir einen Ort
erträumt wo du den Frust vergessen kannst, wo du Freude findest und Schönheit“.
Verena Blickte
sich um, sah den Wolf an und nun verstand sie was er meinte. Auch wenn sie erst
12 war, sie war alt genug, um sich im Klaren zu sein, das es noch vieles gab
was kommen mag, es würde immer wieder Tage geben wo das eine oder andere nervte.
Aber nun hatte sie einen Ort gefunden, an dem sie sich zurückziehen konnte, um
wieder Freude zu finden. Und das war schön. Sie lächelte und sagte dem Wolf „Danke
das du kommen durfte, es ist so schön hier. Darf ich, wenn ich einen schlechten
Tag habe wiederkommen?“ „Natürlich darfst du immer wieder kommen, wenn du magst,
es gibt noch viele Orte, die ich dir zeigen kann, hier, du bist immer
willkommen in der Welt deiner Träume, und nun Verena wird es Zeit das du zurückkehrst,
alles Gute, bis zum nächsten Mal“.
Alles verschwamm
wie in einem Nebel, danach wurde Verena wach. Sie blickte sich um, ja sie war
wieder zu Hause, es war wohl irgendwo mitten in der Nacht. Sie war auf der
Couch eingeschlafen. Verena setzt sich auf und drehte das Licht neben der Couch
an. Sie wollte gleich ins Bett gehen morgen war ja wieder Schule. Doch dann
viel Ihr Blick auf etwas Buntes, etwas das leicht Glitzerte. Sie griff danach
und holte zwischen den Kissen eine Blume hervor, eine wunderschöne Orange Blume.
Sie hielt sich diese wieder an die Nase, und sofort erkannte sie den Duft,
diesen Wunderbaren Duft, der so viel enthielt.
War dies nun wirklich nur ein Traum gewesen???????
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