
„Mir reicht`s! !“, diese Worte gingen mir tagein und tagaus
durch den Kopf. Sie wiederholten sich wie ein hängengebliebener Plattenspieler.
„Ich habe genug von der Arbeit, genug von meinen Freunden,
genug vom Alltag, genug von dem ganzen täglichen sorgen, genug von dieser
Stadt, und überhaupt genug von dieser Welt! ! ! !“, schrie ich in den Polster.
Plötzlich kam mir die beste Idee, die ich in meinem Leben je hatte: Ich werde
weglaufen. Weit weg von allem was mich an mein altes Leben erinnern wird.
Normalerweise sollte ich mir jetzt überlegen wohin ich überhaupt möchte, aber
ich überließe es dem Schicksal und lass es auf mich zukommen.
Am nächsten Morgen um ca. 4: 00 Früh - während die ganze
Stadt noch schlief - ging ich aus dem Haus und überließ die Führung meinen
Füßen. Ein paarmal fuhr ich mit dem Bus und mit der Straßenbahn, denn Rest ging
ich zu Fuß. Nach ungefähr 5 Stunden sah ich nirgendwo mehr war ich einfach
irgendwo angelangt. Ich bin einfach drauflos gefahren, habe mit dem Handy das
eine oder andere Foto geschossen und gar nicht darüber nachgedacht wohin ich
wollte.
Ich suchte mir dort ein schönes Plätzchen und ruhte mich ein
bisschen aus. Es wurde später Nachmittag. Ich stand auf und machte mich auf die
Suche nach einer Busstation. Weit und breit war nichts zu sehen. Langsam wurde
ich müde. Um ein wenig zur ruhe zu kommen, ich war ja doch schon lange
unterwegs, suchte ich nach einem Kaffeehaus, ich fand auch eine kleine
Konditorei, also setzte ich mich dort hinein und bestellte mir einen Kaffee und
einen Kuchen. Ich überlegte sollte ich meinen Weg gehen oder mich langsam auf
den Rückweg machen? Eine gute frage, ich hatte doch von allem genug, ich wollte
nicht mehr. Und doch sagte meine innere Stimme „Du hast solange durchgehalten
die ganzen Jahre, du hast soviel erlebt, soviel hinnehmen müssen, gib nicht auf, mach weiter. Es wird die Zeit kommen wo du für deine Mühe und alles auch ein
wenig Anerkennung bekommen wirst.“ Ich hörte auf meine innere Stimme und nach
dem Bezahlen und einem Freundlichen lächeln der Verkäuferin machte ich mich auf
den Rückweg. Ich war quer durch Wien gewandert, bis zu den Rändern. Der Rückweg
dauerte nicht solange wie der Weg hinaus. Aber ich fuhr mit einem Lächeln
zurück, denn ich wusste meine innere Stimme hatte recht. Irgendwann wird meine
Zeit kommen, und das warten darauf lohnt sich.
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