Veränderungen im Leben ……………..
Ein Grund am Leben zu bleiben, den
wird es immer geben. Auch, wenn man den manchmal nicht sieht, oder sehr spät
erkennt. Das Leben geht weiter, ein Spruch, den man nicht gerne hört, der aber
sehr wahr ist. Ich liebe das Leben. Man kann nichts lieben, was perfekt ist.
Die perfekte Welt, das perfekte Leben, der perfekte Mensch, so
etwas gibt es nicht. Wer ist schon perfekt? Niemand! Aber gerade das macht
die Menschen einzigartig. Die Einzigartigkeit ist das, wovon wir leben. Jeder
ist etwas Besonderes, weil er anders ist, als die anderen.
Nachdem sie das geschrieben hatte,
legte Sie ihr Tagebuch zur Seite. Sie war müde, es war ein langer Tag
gewesen, die letzten Wochen hatten sie ausgelaugt. Aber sie war ja ein
kräftiges Mädchen, wie ein Pony, kräftig und leicht glücklich zu machen. Das
dachten jedenfalls alle von ihr. Bis sie irgendwann zusammengebrochen war. Ein beinahe
Nervenzusammenbruch, wegen der vielen seelischen Belastungen, der ganzen
Behandlungen, Untersuchungen, Warterei auf die Befunde, die ganze Ungewissheit
in dieser Zeit, und schlussendlich die Operation und darauffolgende Genesung. Sie
war noch im Krankenhaus dort schlief sie jetzt. Ganz ruhig, mit entspannten Gesichtszügen.
Ihr Leben war immer schlimmer geworden in den letzten Monaten. Eigentlich
wollte sie stark sein, nie weinen und nie mehr daran denken, wie es früher war.
Doch das funktionierte nicht so, wie sie gedacht hatte. Oft weinte sie die
ganze Nacht hindurch und aß tagelang nicht wirklich viel, das ganze hatte sie
seelisch fast kaputt gemacht. So starb ihre Seele Stück für Stück ab. Bis eine
fast leere Hülle zurückblieb, in der nur noch ein kleiner verzweifelter Teil
von ihr lebte. Ihre Seele kämpfte um ihr Leben, doch niemand sah den Kampf. Sie
verzweifelte, doch niemand sah, wie sie die Kraft verließ. Wie sie sich treiben
lies und fast ertrank. Sie war einsam gewesen in manchen Stunden, doch niemand
wollte sie in ihrer Einsamkeit stören. Sie hatte sich zurückgezogen, um zu
versuchen mit allem allein fertig zu werden. Man dachte sie wollte ihre Ruhe,
dabei schrie sie nach Liebe. Die Last auf ihrer Seele war immer mehr gewachsen,
Stein für Stein, so groß das sie unter der Last beinahe erdrückt worden wäre. Jetzt
wird alles gut. Sie begann wieder zu leben. Nach einiger Zeit wurde Sie wach,
sie setzte sich im Bett auf und sah in den Spiegel, ihre Lippen umspielten ein
Lächeln. Es war soviel passiert, soviel hatte sich verändert, grundlegend
verändert. Ihr ganzes Leben hatte sich auf den Kopf gestellt. Doch sie wusste,
es würde alles gut werden. Das hatte sie erfahren müssen, sie hätte vor ein
paar Monaten nicht daran glauben mögen.
Ihre Eltern die an ihrer Seite
gewesen waren, die ganze Zeit, mit ihrer ganzen Kraft und Liebe. Die sich mit
ihr Stundenlang unterhalten hatten, versucht hatten Ihr Mut zu machen. Was wäre
ohne sie gewesen. Sie schüttelte leicht den Kopf und warf die Decke zur Seite,
sie wusste es würde das neue Leben nicht einfach werden, aber sie hatte Mut und
Stärke erfahren dürfen, und das beflügelte sie.
Sie hatte sich zurückgezogen,
womit sie aber nicht gerechnet hatte, da waren Menschen in Ihr leben getreten,
nicht nur nahe Freunde, und Bekannte. Sondern Menschen die Sie vor einiger Zeit
noch gar nicht gekannt hatte, Menschen die Sie bisher persönlich noch gar nicht
kennen gelernt hatte. Sie konnte es selbst nicht glauben, man sagte soviel über
das Internet, aber was sie dort erfahren durfte hatte ihr noch mehr Auftrieb
gegeben. Da hatte sie Menschen kennen gelernt, die mit ihr Stundenlang
geschrieben hatten, die Sie angerufen hatten und mit Ihr einfach gesprochen
hatten. Sie hatte sich einigen näher anvertraut und daraus war etwas
Wunderbares entstanden. Wirkliche Freundschaft die tief ins Herz hinein
gereicht hatte. Zeitweise hatte sie ein schlechtes Gewissen, sie hatte nicht
immer die kraft auf eine Nachricht zu antworten, so manches mal fehlten ihr
auch einfach die Worte. Aber diese Menschen hatten trotzdem nicht aufgehört
sich bei ihr zu melden, mancher von ihnen war nicht davon ab zu halten.
Sie begann sich an zu ziehen. Lies
ihre Gedanken nochmals zurück wandern, was war das für eine schwere Zeit
gewesen, wie verzweifelt war sie gewesen. Und was war passiert, da hatten sich,
in den Stunden wo sie schon selbst nicht mehr geglaubt hatte das sie das alles durchstehen
würde, Menschen Zeit genommen, sie versuchten ihr Mut und Kraft zuzupreschen.
Mancher hatte ihr per Mail geschrieben, nur ein paar Zeilen aber Zeilen, die
ihr immer wieder ein Lächeln geschenkt hatten.
Ein anderer hatte ihr täglich per WhatsApp geschrieben, einfach so.
Einige andere hatten sie angerufen und nur geredet. Diese Menschen, ja Freunde,
hatten ihr geholfen jeden einzelnen Stein auf ihrer Seele fort zu tragen und
daraus ein Fundament zu bauen, ein Fundament der Hoffnung, es war ein Starkes
Fundament geworden.
Ihre Eltern betraten das Zimmer,
sie sah sich nochmals um, ob sie irgendwas vergessen hatte. Nein sie hatte
alles. Der Blick in die Augen ihrer Eltern sagte alles, komm lass uns das
Krankenhaus verlassen. Es würde noch eine Zeit dauern bis sie wieder in die
Welt hinaus konnte und die schönen Seiten erkunden konnte. Aber sie hatte keine
Angst mehr davor, denn da waren so viele Menschen, die auf sie warteten. Ohne
ein Blick zurück zu werfen machte sie sich auf den Weg, in ein neues Leben, ein
Leben voller Freude, Mut und Stärke. Es würde eine gute Zeit werden.
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