Spiegelbild

„Der Frühling kommt“ sagte ich zu meinem Spiegelbild.
„Was ist Frühling?“ fragte mich mein Gegenüber, „Und wie ist er?“ Ich antwortete „Frühling ist die schönste Zeit im Jahr. Sie ist bunt, duftet und ist warm. Und sie ist die Zeit der Vögel mit ihrem Zwitschern am Morgen“. Mein Spiegelbild legte den Kopf schräg und sah mich an. Also sagte ich „Ein wenig ist er schon da, der Frühling, man kann seine Sonnenwärme spüren, die Tage werden länger, und man kann die ersten Blumen sehen“.  Mit jedem Tag wurde es nun wärmer, bunter und fröhlicher im Land. Mein Spiegelbild sah mich an und meinte „Ja und ist ja nichts Besonderes, das kann ich auch zu Hause haben, brauche ja nur das Licht länger auf zu drehen, die Heizung höher zu drehen und schon habe ich denselben Effekt“. 

Ich glaube in diesem Moment sagte mein Blick alles, ich sah mein Spiegelbild an und schüttelte den Kopf über so viel Ignoranz, der Frühling ist eine besondere Zeit. Das erklärte ich dann auch „Der Frühling ist die Zeit, wo man die Welt mit einem anderen Blick sieht, man geht mit offenen Augen durch die Welt, man sieht die Menschen genauer, man nimmt den Duft der Natur viel stärker war, die Bäume tragen ihre Blüten schon alleine dieser Anblick lässt das grau aus dem Herzen weichen. Wenn man morgens das Fenster öffnet und man hört eine Amsel oder einen anderen Vogel zwitschern ist das einfach schön. Man muss sich nicht mehr unter 5 Kleiderschichten Verstecken, die Farben der Kleidung an den Leuten wird bunter und fröhlicher. Man lächelt wieder öfter“.

Mein Spiegelbild sah mich nochmals an, dann konnte ich sehen wie es zu überlegen anfing, nach knapp einer Minute antwortete es „Gut du hast mich überzeugt, lass uns rausgehen. Ich möchte den Frühling erleben, sehen, spüren, riechen. Ich möchte die Menschen sehen, wie sie anfangen zu lächeln. Die Bunten Farben sollen mich inspirieren, ich möchte das alles erleben“.

Ich drehte mich um sah nochmals kurz über die Schulter auf den Spiegel und nickte in Richtung meines Spiegelbildes, ein aufforderndes lächeln. Komm lass uns gehen.

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