Der besondere Augenblick

Es gibt Augenblicke im Leben, die unvergesslich sind, weil sie sich in unser tiefstes Innerstes einprägen. So einprägen, dass sie in unserer Erinnerung jederzeit abrufbar sind. Es sind oft Begegnungen, Ereignisse oder ein besonderer Moment der uns nicht mehr loslässt. Dies sind dann Augenblicke die dann das Innerstes tief berühren.

Hier eine kleine Geschichte dazu aus unbekannter Quelle:


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Es war einmal ein alter Graf, der sehr glücklich war, weil er das Leben in vollen Zügen genoss.

Viele Menschen wunderten sich, warum er stets ein glückliches Lächeln auf dem Gesicht hatte. Das Geheimnis seiner Zufriedenheit war eine Handvoll Erbsen. Jeden Tag, nachdem er aufgestanden war, tat er sie in seine rechte Tasche. Aber nicht, um die Erbsen zu essen, nein, er nahm sie mit, um so die schönen Momente des Tages bewusster wahrzunehmen und um sie besser zählen zu können.

Für jede positive Kleinigkeit, die er am Tag erlebte, ließ er eine Erbse von der rechten in seine linke Tasche wandern. Eine hübsche Blume im Park, ein ihn anlächelndes Gesicht auf der Straße, ein schattiger Platz in der Mittagshitze, ein Besuch eines Freundes, eine heiße Tasse Kaffee, das Rascheln der Blätter im Herbst.

Dies alles waren Momente, die er genoss und dafür eine oder mehrere Erbsen wandern ließ. Abends saß er dann Zuhause und zählte die Erbsen aus seiner linken Tasche.

So führte er sich noch einmal die schönen Momente des Tages vor Augen und freute sich. Und selbst an einem Abend, an dem er bloß eine Erbse zählte, war der Tag gelungen – hatte es sich zu leben gelohnt.

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Wenn wir das Leben aufschieben, verpassen wir es genauso wie wenn wir in der Vergangenheit feststecken.

Leben im hier und jetzt heißt, das Leben so zu lieben, wie es heute ist. Das Beste aus jedem Tag zu machen. Dankbar zu sein, für diesen Augenblick und ihn zu genießen. Egal, wo ich gerade bin, egal, was ich gerade mache, ich habe immer die Wahl, wie ich darüber denke. Die Entscheidung glücklich zu sein, liegt immer bei mir.

Nun wird sich der eine oder andere jetzt fragen, wie mache ich das und soll ich überhaupt an Vergangene Augenblicke denken oder für die Zukunft vorausplanen. So ist es natürlich nicht! Klar brauchen wir Ziele, Pläne und Träume. Natürlich tut es unserer Seele gut, in schönen Erinnerungen zu schwelgen.

Wir sollen nur das Glücklichsein nicht auf später verschieben oder in der Vergangenheit danach suchen! Uns bewusst machen, dass wir JETZT leben und das schätzen, was jetzt gerade da ist. Die Vergangenheit können wir nicht zurückholen, und die Zukunft voraussagen oder gar beeinflussen können wir auch nicht. Also ist es am besten uns auf das hier und jetzt zu konzentrieren, diesen Moment. Vielleicht genau der Moment wo man sich im Eisgeschäft eine Kugel Eis kauft, oder der Moment wo man jemanden hilft seine Einkäufe in die Straßenbahn zu heben. Einen schönen oder Positiven Moment hat jeder Tag und wenn er nur eine Minute dauert, es ist egal er kann alles andere überdecken was passiert ist.

Es gab schon viele besondere Augenblicke in meinem Leben hier einige davon.
  • Zusammen mit meinen Geschwistern im Bett meines Opas zu sitzen und ihm zu zuhören wenn er uns eine Geschichte vorgelesen hat
  • Der erste Schultag meines Sohnes
  • Das Matura Zeugnis als er es mir zeigte und ich besonders Stolz auf ihn
  • Die Geburt meiner Tochter wo ich dabei sein konnte
  • Mein Staatspreis im Bereich Volksbildung den ich erhalten habe
  • Die lachenden Augen von kleinen Kindern als ich Spielsachen und Kleidung gebracht habe für ein Flüchtlingsprojekt in Hietzing
  • Eine besondere Person zu beobachten in der Virgil Kapelle am Stephansplatz wie sie voller Faszination jedes Detail ansieht.

Ja das waren besondere Momente die ich nie vergessen werde und die ich ganz tief in meinem Herzen und meiner Seele tragen werde. Sie haben einen wunderbaren Platz und geben mir immer wieder Kraft, wenn ich daran denke.

Heutzutage hat so gut wie jeder von uns eine Kamera immer dabei. Ich habe auch schon eine Menge toller Bilder mit meinem Smartphone gemacht. Doch schnell ist mir auch klar geworden, dass der Wunsch, besondere Momente fotografisch festzuhalten, auch eine gewisse Gefahr in sich birgt. Denn sofort, wenn ich wieder etwas Schönes gefunden habe, bei meinen Spaziergängen, zückte ich mein Handy und mache ein Foto.  Ich war darauf konzentriert, ein schönes Foto zu machen. Den eigentlichen Moment habe ich dabei gar nicht mehr so bewusst wahrgenommen. Im Nachhinein ist mir dann aufgefallen das ich etwas anderes komplett übersehen habe. Das wurde mir bewusst, seitdem gehe ich viel langsamer durch die Stadt, und schaue nicht nur nach rechts und links, sondern auch nach oben und unten. Ich beobachte auch die Menschen und versuche so viele Eindrücke wie möglich ein zu fangen, ich suche nach dem besonderen Augenblick.

Und das ist etwas, was man durchaus auch auf andere Lebenssituationen übertragen kann. Oft entgeht uns die Besonderheit des Moments, weil wir im Kopf einfach zu beschäftigt sind. Mit Sorgen, Gedanken oder eben dem perfekten Foto. Dadurch sind wir für besondere Momente nicht mehr so richtig offen.

Seitdem mir das bewusst geworden ist, bin ich sehr viel vorsichtiger geworden mit dem Einsatz meiner Kamera. Oft gibt es Augenblicke, in denen ich denke „Oh, jetzt müsstest du mal ein Foto machen.“ Aber dann denke ich mir doch wieder: „Nein, dieser Moment ist einfach zu schön, ich muss ihn einfach so für mich festhalten und voll auf mich wirken lassen.“ Früher habe ich sehr viele Private Dinge Fotografiert und sogar den Fehler gemacht diese in den Sozialen Medien geteilt.  Damit habe ich fast komplett aufgehört, diese Augenblicke, diese schönen Momente zb. Wenn ich mit meiner Nichte herumturne, oder jemanden treffe den ich sehr mag, das sind meine besonderen Augenblicke, diese gehören mir ganz alleine sie landen in meinem Kopf und dort bleiben sie und immer, wenn ich daran denken möchte dann hole ich sie hervor und lächle. Ich muss sie nicht teilen im Internet, das brauche ich nicht. Um glücklich zu sein brauche ich nicht meine Kamera ich brauche nur meine Sinne und meine Gedanken.

Zum Abschluss noch ein Zitat das ich gefunden habe

„Für einige von uns gibt es nur noch Heute. Und alles was du heute tust zählt. Für den Augenblick. Und vielleicht sogar für die Ewigkeit. Ich sehe meine besten Momente. Ich sehe Dinge, an die ich mich erinnern will. Und die Dinge, an die andere sich erinnern sollten. Und dann ist mir klar geworden, dass manche Momente für die Ewigkeit sind. Auch wenn sie vorbei sind, hallen sie noch nach. Sie sind die Essenz.“

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