Jemand müsste da sein, der dich sieht. Jemand müsste an
deinem Bett stehen und sagen “aufstehen” und dir einen Kaffee bringen und dir
über die müden Augen streichen, ganz leicht, gerade so, dass du weißt: hier ist
also jemand, den es kümmert.
Jemand müsste dich sehen, während du aufstehst, raus gehst,
durchdrehst, jemand müsste da sein und sagen: Das bekommen wir schon hin. Jemand
müsste zuschauen, wenn du im Bus sitzt, du und die Musik. Jemand müsste dann
neben dir sitzen und sagen: Da draußen taumeln und fallen doch alle, schau mal,
wie sie sich beeilen, sich die Zeit zu vertreiben, die sie am Ende dann
beklagen, weil sie immer zu wenig ist, die verdammte Zeit und wenn man sie mal
hat, dann ist sie zu viel.
Jemand müsste da sein, wenn du nachts alleine in deinem Bett
liegst und den Stimmen lauschst, den Ungeheuern und Monstern, dem Pochen deines
Herzens. Jemand müsste dann da sein und dir sagen, dass du kämpfen musst und
dass das nicht “siegen” bedeutet, aber “versuchen” und die, die es nicht mal
versuchen, sind die, die immer verlieren.
Jemand müsste da sein, der klatscht, wenn du heulst, der für
dich schreit, wenn du lachst, der für dich die Konsequenzen und die Schuld
übernimmt, der sagt: So nicht und so auch nicht, aber so, das wäre doch eine
Möglichkeit.
Jemand müsste da sein, der dich fängt, wenn du dich mal
wieder zu schnell drehst, der löscht, was du anzündest, der abbrennt, was du
ertränkst, der dich liebt und das auch so meint, der für dich weint und für
dich schreit, weil er dich liebt, der dich liebt und der dich sieht, der seinen
Kopf in deinen Schoss legt und dich ansieht dabei. Der dich einfach in den Arm nimmt und festhält.
Ja so jemand müsste da sein. Jemand der dich bei der Hand
nimmt und hält, der versucht dir Kraft zu geben, wenn du keine mehr hast. Jemand
der mit dir weint, wenn du weinst.
Wir sehnen uns irgendwo alle nach so einem Menschen.
Manchmal ist ein solcher Mensch auch da. Der zuhört und versucht dich zu
trösten. Der dir Mut zuspricht, wenn es dir nicht gut geht. Der ein Unerschütterlicher
Optimist ist und dir den Optimismus mit dem Silber Tablet reicht. Doch dann
passiert es das wir diesen Menschen an unserer Seite haben, es aber nicht
bemerken. Ihm das Gefühl geben, das er nicht ganz so wichtig ist, vielleicht
weil in unseren Gedanken gerade andere Dinge herumschwirren.
Dann kommt die Erkenntnis, wenn sich dieser jemand zurückzieht,
weil ihm die Kraft fehlt noch mehr zu geben als er schon gegeben hat, dass
dieser Jemand nach dem wir uns gesehnt haben schon die ganze Zeit da war und
wir es nicht bemerkt haben oder nicht als so wichtig erachtet haben wie es
hätte sein sollen. Dann fehlt uns dieser Jemand an der Seite plötzlich.
Im Leben gibt es solche Menschen einen solchen Jemand der
gerne da sein möchte, wir sollten dazu immer unsere Augen offen halten und uns
darüber freuen, wenn Jemand kommt der einen Teil seiner Kraft und seiner
Gefühle an uns weiter gibt.
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