Die Feuer brennen, alles brennt, verbrennt, vergeht mit
einem knistern in den Flammen. Die Flammen lodern hoch hinauf, das Feuer bezwingt
die Nacht in hellgrauen Rauchschwaden. Die Welt zittert in der Melodie der pulsierenden
Flammen, es ist ein Triumph der durch die Adern rauscht, es hebt sie hinauf in
eine bessere Ebene des Seins. Man spürt die Erlösung, die jene Flammen übermenschlich
werden lässt.
Alles wurde niedergebrannt. Die Plastikpalme, die fast wie
echt ausgesehen hatte und so nie sterben konnte. Die Modelle der Autos und
Raumschiffe im Zimmer, sie schmolzen dahin. Die Dokumente auf dem Schreibtisch,
die das ganze sein in Zahlen und Worte zwängte. Die Türgriffe und Vorhänge. Das
ganze falsche, farblose Leben im Zuhause ging in Flammen auf, einfach so.
Am Fenster des Schlafzimmers leckten die Flammen hoch und man
könnte denken an eine Sterbende Welt, die ihrem Untergang entgegen geht, man
kann es nicht begreifen. Eine Zeit, die so unwichtig ist, weil man sie nicht
greifen kann, wenn sie nicht unter einer SMS aufleuchtet. Die Flammen schlagen
hoch, greifen mit ihren heißen Finger nach allem. Es ist wie das Leben, der
Griff nach Liebe und Geborgenheit. All die Menschen, die sich einreden genau
das zu träumen, was gerade erwünscht ist, um nicht enttäuscht zu werden; die
tanzen, tanzen, tanzen, mit geschlossenen Augen, denn hat man einmal zu viel
gesehen, kommt man nicht mehr davon los. All die Menschen, süchtig nach Glück,
Liebe und Erfolg, alles auf einmal und nie ist es genug.
Man kann es sehen, aber versteht es nicht. Nichts davon. All
die Wünsche und Bestreben wie Perlen an einer Kette aufgereiht. Jeder einzelne
Wunsch nach Liebe und jemanden der einem Geborgenheit gibt. Man geht immer
weiter, niemals zurück. Immer etwas Neues. Wie das Feuer das unaufhaltsam
seinen Weg geht. Man versucht nach dem Glück zu greifen und doch zerfällt es
wie Asche die man berührt.
Da sieht man es, kann es nicht leben und so rettet man sich
in eine andere Welt. Eine Welt für sich und den eigenen Schmerz. Die Gedanken
malen Städte, ihre Menschen, ganz wie sie einem gefallen, so wie man sie gerne
hätte. Die echte Welt reicht nicht. Es fehlt etwas, niemand braucht die triviale
Höflichkeit, poesielose Gedichte und flache Witze, die nur vor Verzweiflung
strotzen. Man wünscht sich mehr, möchte alles, wünscht sich das es ein Recht
auf Liebe gibt.
Moment.
Vielleicht kommt doch das verstehen, ist man genauso krank
wie alle anderen auch? Da ist eine Wahrheit im inneren, eine Schlagzeile die im
Kopf aufflackert, eine innere Flamme. Ist das Feuer ein Symbol für die innere
Zerstörung der man sich auf seiner Suche aussetzt? Ist es ein Amoklauf der
Gefühle der einen vorantreibt? Aber man wünscht sich doch nur eines jemanden
der für einen da ist und der einem ein wenig Liebe gibt, und dieses Gefühl der Geborgenheit.
Das Feuer pulsiert weiter und greift weiter nach den Dingen
in der Umgebung, es lodert und breitet sich aus.
Das Feuer, ein Versuch, der rasenden Welt zu entkommen, sich
über das Schlechte hinwegzusetzen und gleichzeitig eine Manifestation der
Angst, selbst nicht auszureichen. Ein Feuer geboren aus den Gedanken und
Wünschen.
Denn es wird nie genug sein. Niemals.
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