Blick nach oben

Es ist Abend geworden, die Nächte werden langsam immer Kühler, der Sommer verabschiedet sich langsam. Tags ist es zwar noch recht angenehm doch unaufhaltsam nähert sich der Herbst und auf seinen Spuren folgt der Winter. Ich sitze in der Nähe wo ich wohne auf einer Parkbank und betrachte den Abendhimmel. Es ist ruhig rund um mich keiner ist mehr unterwegs. Ich mache dies öfters, den so kann ich ein wenig stille finden und den Himmel betrachten. Dabei stelle ich mir vor wie ich zwischen den Sternen wandere. In diesem Moment begreife ich das jeder Stern alleine und unendlich weit vom nächsten entfernt ist, aber dass sie alle einem Gesetz unterliegen, und das dieses Gesetz ihre Einsamkeit aufhebt. Es verbindet sie, stellt eine Beziehung zwischen ihnen her, trotz der großen Entfernungen die für uns unbegreiflich erscheinen. Es beginnt ein Gespräch unter ihnen, selbst wenn sie sich dessen nicht bewusst sind. So muss es auch mit den Menschen sein,“ …. „Wir sind tatsächlich allein und jeder für sich, aber wir wissen, dass es ein Gesetz gibt, das uns verbindet, weil wir ihm alle unterliegen. Solange es existiert, solange es uns verbindet, sprechen wir mit jedem auch wenn wir nichts sagen.

Da sitze ich nun und mein Blick wandert langsam über den Nachthimmel. Mich haben schon als Kind Science-Fiction Bücher in den Bann gezogen. Auch heute noch lese gerne und viel. Einhergehend mit den Geschichten über eine Zukunft zwischen den Sternen habe ich zu diesem Thema sehr viel gelesen und so ziemlich jede Dokumentation gesehen die es gibt. Einfach weil es die Phantasie anregt.

In langen, langsam kälter werdenden Nächten spenden mir helle Sterne Trost. Aldebaran, Pollux, Rigel, Capella, Sirius und Procyon formen ein weites Sechseck am Firmament. Es verbindet die Sternbilder Stier, Zwillinge, Orion und Fährmann miteinander; ebenso den Großen und den Kleinen Hund. Wenn ich mir nun vorstelle so zwischen den Sternen zu wandern und jeden zu besuchen wird mir bewusst wie klein und unbedeutend ich eigentlich bin. Da sind Sterne dabei die wie unsere Sonne sind, dann andere die Riesengroß und Blau sind. Wieder andere sind Rote Zwerge, sie werden älter werden wie jede andere Sonne im Universum. Darüber nach zu denken zeigt mir eigentlich das ich mit meinen wenigen Jahren nicht einmal einen Wimperschlag dieser unendlichen Schönheit erkennen werde. Die Äonen der Zeit die vergehen sind etwas das unbegreiflich ist. In diesem Moment denke ich daran wie klein und unbedeutend unsere kleine Blaue Kugel ist, wie unbedeutend im Kosmischen Maßstab eigentlich das Leben der Menschen auf dieser Erde ist. Wir sind nur eine Randerscheinung. Und da beginne ich darüber zu sinnieren was wir eigentlich machen, was ich eigentlich mache. Ich jage dem Glück hinterher, ich suche schon immer nach Antworten auf so viele fragen, doch bei diesem Blick in den Nachthimmel erscheint mir alles unbedeutend und nebensächlich. Vielleicht Leben wir einfach das falsche Leben, wer kann das schon sagen.

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