Die kleinen Gesten bestimmen darüber, was und wie ein Mensch
ist. Machen fallen diese einfach nicht auf. Sie sind nicht dazu in der Lage,
die Bemühungen eines einzelnen zu sehen. Sie sehen nicht, wie diese Menschen Licht
und vielleicht auch Freude in ihre dunklen Tage bringen und wie sie die Knoten
der verworrenen Gedanken wieder entwirren, auch das eine oder andere kleine
Problem lösen damit es einem leichter wird.
Ein guter Mensch möchte sich weder in den Vordergrund
drängen, noch redet er übermäßig viel über sich selbst. Denn hin und wieder
begehen sie den Fehler, sich selbst zu vergessen und sich nur auf die
Bedürfnisse anderer zu konzentrieren. Doch die bemerken das nicht. Alles für
das Wohl anderer zu tun, ist ihr Wesen, ihre Art die Welt zu sehen.
Man könnte sagen, dass ein guter Mensch uns wahres Glück
beschert. Manchmal gibt es auch Menschen mit zwei Gesichtern, die eine
komplizierte Persönlichkeit haben und uns ein wenig Kummer bereiten, aber sie
machen das nicht mit Absicht, den dadurch schenken sie uns Erfahrungswerte aus
denen wir auch lernen können. Ob wir es nun glauben oder nicht, beide sind ein
nicht wegzudenkender Teil unseres Lebens.
Wie viele gute Menschen kennt man in seinem Leben, hat jeder
von uns darüber schon einmal Nachgedacht? Der Zufall wollte, dass sie Teil
unseres Lebens sind und dass sie einen mit ihren Worten und ihrer einfachen unvergleichlichen
Bescheidenheit, die keinen Egoismus kennt, bereichern.
Doch auch wenn man vielleicht eine dieser Personen ist, die
es sich zur Aufgabe gemacht hat, ihren Mitmenschen ein Lächeln oder Freude zu
schenken, wird man es selber wohl kaum als solches Betrachten. Eine dieser
Personen, für die das Glück der anderen in jeder Situation, hervorgerufen durch
eine Gesten, stets im Vordergrund steht. Es reicht meistens schon, wenn man es
schafft bei den anderen ein Lächeln hervor zu zaubern, wenn man merkt es geht
ihnen nicht gut, man verlangt im Gegenzug gar nichts. Denn so ist es nun mal,
weil das die eigene Art ist das Leben zu verstehen und zu sehen.
Vielleicht ist es schon lange her, dass uns diese kleinen
Gesten, die das Herz erfreuen, verwehrt wurden. Doch wenn man es am wenigsten
erwartet, wird einen jemand überraschen und einen Gefallen tun, mit dem man
nicht gerechnet hat, oder sich in einer sehr ehrlichen Art und Weise um einen
kümmern, sodass man sich selbst als etwas Besonderes fühlt.
Es versetzt uns manchmal die Menschliche Güte ins Staunen.
Es bewegt uns sehr, wie selbstlos manche handeln ohne das sie etwas wollen. Sie
sind wie Engel ohne Flügel, die unseren Lebensweg mit Glück erfüllen.
Wir könnten behaupten, dass die größte Ehre, die wir guten
Menschen zuteil werden lassen könnten, es wäre, uns von ihnen inspirieren zu
lassen und auch das Leben eines guten Menschen zu leben. Hier stellt sich
eventuell die frage, ob jeder Mensch auf der Welt die menschliche Güte in sich
trägt und auch anwenden kann. Demnach wäre es interessant zu wissen, ob ein
guter Mensch geboren oder gemacht, erzogen wird.
In der Neurowissenschaft sind viele der Meinung, dass die
Güte dem Menschen angeboren sei. Sie sei fest mit unserer Biologie verbunden
und ein Bestandteil der positiven Psychologie. In der Kindheit gemachte
Erfahrungen, der Erziehungsstil, der soziale und erzieherische Kontext, und
vergangene Erfahrungen könnten dafür verantwortlich sein, dass sich diese
Wesensart entwickelt. Die Tatsache, etwas zu geben, sich anzubieten, zu helfen
und aufmerksam zu sein könnten gleichzeitig der Inbegriff von Glück und innerem
Gleichgewicht darstellen. Jedoch gelingt es nicht vielen Menschen, sich diese
Fähigkeit anzueignen.
Ein guter Mensch ist dazu in der Lage, Mitgefühl für seine
Mitmenschen zu zeigen. Er fühlt den Schmerz der Welt und macht ihn zu seinem
eigenen. Daher versucht er jeden Tag aufs Neue, ein äußeres Gleichgewicht zu
erzeugen, um sich und seinen Mitmenschen ein gutes Gefühl zu geben. Selbst wenn
er dabei am Rande des Abgrunds Balancieren, und manchmal darüber hinaus geht
und fällt. Von solchen Menschen wird man keine Forderung oder Vorwürfe hören,
sie stellen sich Selbstlos und ohne Gegenleistung hin und bieten sich an, manchmal
direkt und in manchen Fällen einfach ohne das man es direkt merkt.
Wer mit einem bescheidenen Herz geboren wird, kennt die
Großartigkeit, die sich hinter den kleinen Gesten versteckt. Er weiß, dass eine
Geste, eine Umarmung, ein paar aufbauende Worte und eine Schulter zum Anlehnen
viel mehr wert sind als irgendein materieller Gegenstand.
Wenn im Laufe des Lebens die wunderbare Kunst sein Herz
anderen gegenüber zu öffnen immer ausgefeilter wird, wenn man an jedem Tag sein
Bestmögliches für sie tut, kann es sein, das man eines Tages an seine eigenen
Grenzen kommt. Und irgendwann einmal ist es sicherlich soweit. Denn auch wenn
ein guter Mensch nie etwas im Gegenzug verlangt, sehnt er sich doch nach ein
klein wenig Anerkennung auch wenn er das niemals laut sagen würde. Warum und
was ist der Grund dafür?
Wer nicht geschätzt wird, fühlt eine Leere namens „Inexistenz“.
Manchmal gewöhnen sich Mitmenschen an diese selbstlose Art. Sie sehen dieses
Verhalten als selbstverständlich an und verlangen zu viel von einem. Wer für
seine Bemühungen nie wertgeschätzt wird, kann irgendwann nichts mehr geben,
weil er ausgelaugt ist. Und das hat nichts mit seiner Stärke oder Schönheit zu
tun, weil auch ein guter Mensch daran zerbrechen kann.
Sowas sollte man keiner zulassen. Jeder sollte sich um die
guten Menschen die einen umgeben kümmern, als wären sie der größte Schatz den
es gibt. Aber auch um sich selber sollte man sich kümmern, Grenzen setzen und verstehen,
dass ein „nein“ oder „es reicht“ nicht bedeutet, dass die gütige Seele ein Ende
nimmt. Es bedeutet nur das jemand auch Hilfe braucht.
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