Ruhe finden

Es gibt solche Tage da kommt man nach Hause und atmet einmal tief durch, der Tag war lang, die Arbeit war anstrengend. Alles um einen herum war laut und Hektisch. Genau solch einen Tag hatte ich gestern, und sie werden mehr, diese Tage. Derzeit habe ich viel Arbeit, gerade kurz vor der Weihnachtszeit kommen die Termine Schlag auf Schlag. Natürlich muss ich froh sein das die Arbeit gut läuft, natürlich muss ich auch froh darüber sein, dass ich so viele liebe und nette Kunden habe.  Ich kann und darf mich nicht beklagen, es gibt viele denen es nicht so gut geht wie mir. Das ist auch der Antrieb der mich nicht ruhen lässt. Durch meine Arbeit habe ich die Möglichkeit, auch nebenher dem einen oder anderen zu helfen. Und gerade das gibt mir dann an Tagen, wo sehr viel zu tun ist die Kraft.

Doch langsam gelange ich an meine Grenzen. Ich Arbeite teils 12-14 Stunden täglich, ich ertappe mich dabei wie ich wieder in mein altes Schema verfalle, Arbeiten und nicht mehr auf mich selber achten, mich selber, meine Seele und mein Herz zu vernachlässigen. Diesen Punkt hatte ich vor ein paar Jahren schon einmal. Damals endete es mit einem Burnout. Ich habe an einer anderen Stelle hier in meinem Blog schon davon erzählt. Warum vernachlässige ich mich selber, diese Frage hat mir mein Therapeut gestellt. Ich habe versucht darauf zu antworten.

Ich vernachlässige mich selber nicht im klassischen Sinne, Duschen, Rasieren, gut gekleidet, nein auf solche Sachen achte ich. Auch achte ich darauf das in meinen Haushalt alles in Ordnung ist. Nein vielmehr achte ich nicht darauf wie es mir geht, auch wenn ich Müde bin, suche ich mir noch eine Arbeit und wenn es nur das Wäschewaschen zu Hause ist. Ich nehme Termine an wo es nur geht, anstatt mir einmal einen Tag frei zu nehmen. Teils arbeite ich jetzt schon Samstag und Sonntag, obwohl ich das nicht mehr machen wollte. Ich glaube ich laufe davon, vor mir selbst, vor meinen Gedanken, vor dem alleine sein. Ich möchte nicht zu Hause sein. Ich bin lieber unterwegs das gibt mir die Möglichkeit die Gedanken beiseite zu schieben, und nicht über alles nachdenken zu müssen. Und kommt mal die Gelegenheit ruhe zu bekommen, fange ich wieder etwas an, nur um abgelenkt zu sein. Oft stehe ich morgen vor dem Spiegel und sehe mich, aber ich erkenne mich nicht mehr, es ist das lächelnde Gesicht verschwunden da sich früher immer hatte. Früher war es anders da sah ich die Welt mit einem anderen Blick, da konnte ich auch über Kleinigkeiten Lachen, heute kann ich das nicht mehr, selten erlebe ich diese Momente wo ich lächeln muss. Meistens ist mein Blick leer und Müde, ich sehe oft Pärchen wie sie miteinander umgehen und wie sie sich verliebt ansehen, das stimmt mich dann traurig, nicht weil ich eifersüchtig bin vielmehr, weil ich den beiden das Glück gönne, und es selber auch gern wieder spüren würde. Oft sitze ich in der U-Bahn oder einem anderen öffentlichen Verkehrsmittel und ich kann die Blicke der Leute auf mir spüren, in diesem Augenblick fühle ich mich ängstlich, ich denke darüber nach was sie von mir denken, warum schaut der Kerl so komisch, warum schielt er so stark, kann es sein das er betrunken ist. Ja genau solche Gedanken gehen mir dann durch den Kopf, sie kennen mich ja nicht und wissen nichts von mir. Ich wende oft meinen Blick dann ab und schaue in den dunklen Tunnel wo nichts zu sehen ist nur um diese Blicke nicht sehen zu müssen. Ich fühle sie zwar aber ich denke dann über die Arbeit nach und wie ich neue Kunden bekommen könnte, was ich beim nächsten Termin zu tun habe. Nur um meine Gedanken in andere Bahnen zu lenken.

Mein Therapeut hat sich das angehört, gemeint es wird Zeit das ich versuche nicht mehr weg zu laufen sondern anfange ruhe zu finden, vielleicht wäre es an der Zeit alles vergangene hinter mir zu lassen und versuchen zu verzeihen und auch zu vergessen. Ich kann es nicht mehr ändern, was ich ändern kann ist mein jetziges Leben. Vielleicht wieder anfangen zu lachen. Mich nicht abwenden von den Blicken der Leute, ihnen begegnen. Bewusst nach Hause gehen und mir meine Oase schaffen wo ich durchatmen kann. Einfach alles fallen lassen, meiner Seele und meinem Herzen den frieden geben den sie suchen.

Hier noch ein paar Gedanken dazu

Entlang meines Weges durch die Stadt habe ich viele Steinmonumente gesehen, viele davon, wenn man sie genau Betrachtet bieten Ruhe und Erholung, manche stehen für Gelöstheit. In vielen Kulturen werden Steine mit Heilkraft assoziiert, auch sind sie ein selbstverständlicher Teil der Medizin, für Rituale im Alltag. Steine sind in der Landschaft ein Prägendes Bild. Vielleicht sollten wir uns Zeit für sie nehmen und ihre Kraft spüren und in uns aufnehmen.
Die Kraft die ein Stein besitzt, seine Stärke, und Robustheit können auch unseren Körper, Geist und die Seele in Einklang bringen. Nein ich meine nicht diese Heilsteine, ich meine einen einfachen gewöhnlichen stein wie er überall herumliegen kann. Es kann gut sein das wenn man sich vorstellt so ein Stein zu sein, für sich selber Kraft daraus ziehen kann.

Der Stein
Für manche scheint ein Stein scheint nur ein stummes, lebloses Ding zu sein,
Ein Stein liegt herum, erfreut oder macht den Menschen stolpern,
Ein Stein kann sich rau, glatt, spitz oder rund angreifen.
Ein Stein, wo kommt er her, was kann er einmal gewesen sein,
Ein Stein vermittelt das Gefühl von Kraft, Stetigkeit und Unendlichkeit.
Ein Stein ist nicht nur stumm und leblos,
Ein Stein, er wird in deiner Hand zu einem warmen anschmiegsamen Gebilde, dessen Kraft und Stetigkeit vielleicht auf Dich wirkt.
Ein Stein, er kann Deine Energien aktivieren,
Ein Stein, er kann Dir von der Stetigkeit seiner Veränderung und seiner Ewigkeit eine Ahnung vermitteln.

Kommentare

  1. Servus Franz! Ich sende Dir ein Lächeln, Du kannst es gerne behalten und damit weiterlächeln. Liebe Grüsse Isabella

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