Wenn ein Leben seinen Gang geht und Tag ein Tag aus immer
aus denselben Routinen besteht, dann ist einem langsam klar, irgendwo ist man
falsch abgebogen oder hat etwas verloren. Es kommt der Punkt wo man nach vielen
Enttäuschungen Angst hat, den Blick zu haben und nach oben zu Blicken. Es geht
einem mit der Zeit verloren, man verliert nicht nur den Blick nach vorne
sondern auch das sammeln der Gedanken an etwas positives, man konzentriert sich
auf etwas anderes. Man ignoriert die schönen Punkte des Lebens, die einen
selbst eigentlich gar nicht betreffen. Kompliziert, oder? Und dann wiederum
doch nicht, denn was macht ein schönes Leben aus? Da wären wir am Punkt Ethik
angekommen, aber um das für jeden einzelnen Menschen auszudiskutieren bleibt
mir nicht die Zeit.
„Schöne Punkte des Lebens“ waren meine Worte vor wenigen
Zeilen noch. Damit meinte ich vor allem schöne Orte, oder andere Dinge, die man
selbst nur betrachten kann, denn lustigerweise machen einen solche Dinge
glücklich. Sie lösen nicht dasselbe Gefühl von Glück aus wie ein neues Handy,
eine neue Wohnung, oder sonstige Sachen, die man durch Geld bekommt. Nein,
dieses Gefühl von Glück ist ein ganz anderes. Und so schwer zu beschreiben. Es
ist zum Beispiel das Lachen eines Kindes an dem man sich kurzfristig erfreut, dass
man in der Straßenbahn sieht. Es ist der Blick eines anderen Menschen, nicht
der abschätzige, nicht der leere Blick, weil dieser kurz vom Handy aufsieht, es
ist nicht der herablassende Blick, nein es ist der Blick von jemanden der einen
betrachtet und einem das Gefühl gibt das, der andere Interesse zeigt. Es ist
der kurze Moment, wenn man im Supermarkt einkaufen ist und die Verkäuferin bei
der Kasse ansieht und lächelt, weil sie einen schon kennt. Es ist für mich auch
der Augenblick, wenn ich bei Kunden bin und sie haben Probleme und wir lösen
diese gemeinsam, wenn sie sich dann freuen das der Computer wieder geht. Das
sind die kleinen Glücksmomente die den Tag noch Lebenswert machen. Wären diese
Glücksmomente nicht würde ich mich einfach in ein Schneckenhaus zurückziehen
und nicht mehr herauskommen.
Wenn ein Leben einfach so Tag für Tag vorbei geht, dann sind
solche Dinge nicht belanglos, du hast zwar von diesem Scherbenhaufen von einem
Leben nur noch Genug, doch irgendwie lässt dich die Hoffnung doch nicht los das
es vielleicht noch anders sein könnte. Vielleicht hat man die Geduld und die
nötige Kraft, sich an den schönen Dingen des Lebens festzuklammern und sein
Leben wieder aufzubauen.
Ich arbeite daran
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