Sich Hals über Kopf in etwas stürzen.
In ein Abenteuer.
In die Liebe.
Oder in das Leben.
Aber was bedeutet es wirklich?
Schon als kleiner Junge hatte ich mich Hals über Kopf auf
alles Neue gestürzt. Ich wollte die große weite Welt erforschen und sie mit
eigenen Augen sehen. Aber jeder hat erst mal klein angefangen. So wie ich, bei
mir war es das Zimmer meines Opas.
Als Kind war ich noch ausgelassen und unbeschwert. Ich ließ
mich von meinen Gefühlen leiten. Es wurde viel gelacht. Von ganzem Herzen. Ehrliches
Lachen, das die Augen erreichte. Aber ich habe auch geweint. Und saß mit
tränenden Augen im Bett. Die Vorhänge zugezogen und sperrte die Welt hinaus.
Starrte gedankenverloren hinaus beim Fenster. Abgekapselt von der Welt und
alleine.
Hat man früher eigentlich je genauer darüber nachgedacht,
was man gerade macht?
Umso älter man wird, umso mehr denkt man
Umso mehr überlegt man
Umso mehr wägt man ab
Umso weniger hört man auf sein Bauchgefühl
Umso weniger wagt man
Ich glaube, dass jeder irgendwie tief in seinem inneren
weiß, was man eigentlich wirklich will. Es braucht nur ein wenig Zeit bis man
es herausfindet. Meistens hat man ein Bauchgefühl. Ein Gefühl, was richtig ist,
dass man aber nicht richtig beschreiben kann. Es ist einfach da.
Jedoch nehmen viele den einfacheren Weg. Laufe der Menge
hinterher. Sie gehen den ausgetretenen Pfad des Lebens. Statt einem eigenen
unberührten vielleicht viel schöneren Weg zu folgen.
Da stellt sich dann eine Frage, vergeht damit nicht auch die
Leidenschaft? Vorzugeben jemand zu sein der man nicht wirklich ist. Dinge zu tun,
die man nicht wirklich liebt, wo die Leidenschaft dafür fehlt. Nicht das zu
tun, wofür man wirklich aus dem Herzen heraus brennt. Weil man vielleicht Angst
hat. Vor dem Urteil anderer. Vor sich selbst.
Aber erlischt von Zeit zu Zeit das in Einem lodernde Feuer
nicht? Die innersten Sehnsüchte und das Verlangen das man damit unterdrückt.
Irgendwann besteht die Gefahr das sie einfach vergessen werden.
Man verliert Dinge, die einen wahrlich erfüllten.
Man verliert Menschen, die einen wirklich berührten.
Oft macht man Dummheiten
Unsinn
Wahnsinn
Blödsinn
Aber sind es nicht genau diese Momente, die einem in
Erinnerung bleiben? Sind es nicht die Geschichten, die man eines Tages seinen
Enkeln erzählt?
Momente in denen man nicht nachgedacht hat.
Momente in denen man gehandelt hat.
Momente in denen man spontan und leidenschaftlich war.
Momente in denen man einfach nur gelebt hat.
Mit Leidenschaft und Energie,
mit wilder Entschlossenheit und den Mut etwas zu bewegen.
Etwas Neues zu wagen.
Und alle anderen damit zu überraschen.
Um sich selbst damit zu überraschen.
Um unberechenbar und geheimnisvoll zu sein.
Ein Querdenker zu sein.
Ein Träumer zu sein.
Aber auch jemand, der seine Ziele verfolgt.
Früher oder Später ist es für jeden zu Ende. Selbst die
schönsten Blumen verwelken eines Tages. Ob wir wollen oder nicht so spielt das
Leben. Doch in seinen letzten Minuten sollte einem nicht durch den Kopf gehen,
welche Chancen habe ich vertan und welche Träume habe ich nie gelebt. Man
sollte sich denken. Für das habe ich gelebt, ich habe den einen oder anderen
Traum gelebt oder zumindest versucht in zu erfühlen. Und hätte ich nochmals die
Möglichkeit, ich würde mich jedes Mal Hals über Kopf in ein Abenteuer stürzen.
Damit man mit einem zufriedenen Lächeln dieser chaotischen Welt den Rücken
kehrt und andere die einen gekannt haben, mit einem Lächeln zurücklassen. In
dem Wissen ich habe auf nichts verzichtet.
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