Innere Stärke haben wir, jeder von uns. Warum? Irgendwann
kommt der Punkt wo wir sie brauchen. Es gibt Tage da läuft einfach alles ganz
anders als man es gedacht hat, da passieren Dinge mit denen man nicht gerechnet
hat. Es sind Dinge die uns schier verzweifeln lassen, uns in Trauer stürzen,
oder Erschrecken. So kann es die Nachricht über den Tod eines geliebten
Menschen sein. Der Telefonanruf der Firma mit der Mitteilung das man gekündigt
wurde. Man hat sich sein Leben lang etwas aufgebaut, und sieht wie es langsam auseinanderfüllt,
die Firma die man gegründet hat um unabhängig zu sein, und dann ist da der
Stillstand. Nichts geht mehr, alles bricht zusammen, keine Umsätze, die
Reserven sind aufgebraucht. Und der Staat lässt einem einfach im Stich. Ja, ich
spreche hier aus eigener Erfahrung. Gerade in der jetzigen Zeit, der Zeit des
Corona Virus passieren solche Dinge häufiger. Man ist gerade in diesen
Augenblick machtlos, weil man zu Hause sitzt und nicht reagieren kann. Es trifft
einen so unvermittelt. Wie soll man reagieren, was soll man tun, es ist im
ersten Augenblick einfach nicht möglich. Doch dann nimmt man sich die Zeit und
beginnt zu überlegen. Irgendwie muss es weiter gehen, es muss einen Weg geben
weiter zu machen. Wie ist vielleicht nicht gleich klar, aber man besinnt sich
auf die eigenen Stärken, die innere Stärke. Eine andere Lesart des chinesischen
Schriftzeichens für „Krise“ bedeutet „Chance“. Das setzt jedoch voraus, dass man
bedingungslos alle Gefühle wahrnimmt, die einem im Leben begegnen. Für dies
brauchen wir Kraft und Stärke und genau in den Zeiten der Krise werden wir uns
der Chance bewusst.
Man sollte sich dafür den Bambus als Vorbild nehmen. Denn im
Gegensatz zum Baum bricht der Bambus während eines Sturmes nicht. Er beigt sich,
er gibt zum Teil nach und bleibt so aber ein ganzes. Selbst in schwierigen
Bedingungen wächst er, zwar nicht so schnell wie in Zeiten wo er ideale Bedingungen
findet, aber er wächst weiter. Und auch wir wachsen, auch in schwierigen
Zeiten. Es macht uns Stärker und lässt uns daraus lernen.
Ein Schlüssel auf dem Weg zur inneren Stärke ist es, den
eigenen Gefühlen wieder zu begegnen. Schon in unserer Kindheit waren wir Stark
wenn wir den eigenen Gefühlen freien Lauf gelassen haben. Wir haben es nur im
Laufe der Zeit vergessen. Wir hatten als Kinder nur ein kleines Problem wir
hatten noch nicht gelernt mit unseren Gefühlen richtig umzugehen, erst später haben
wir diese gelernt. Und genau darin liegt die Stärke. Jetzt können wir damit
umgehen, haben es erlernt und können nun dies nutzen um einen neuen besseren
Weg zu gehe.
Wenn wir daher aufgefordert werden, in uns hinein zu fühlen,
reagieren wir schnell überfordert. Das ist normal, lassen wir uns davon aber
nicht abschrecken. Gefühle haben nämlich die wunderbare Eigenschaft, weder
richtig noch falsch zu sein. Sie sind einfach da, dabei flexibel und wandelbar.
Machen wir uns klar. Vor allem sind sie eine individuelle Angelegenheit. Ein
aufsteigendes Gefühl vermittelt einem die eigene unmittelbare Wahrheit und
stärke.
Es geht darum, was man gerade in dem Moment spürt. Die Einteilung
in richtig und falsch nimmt man mit dem Verstand erst später vor. Im Augenblick
wo das Gefühl hochkommt ist es noch nicht möglich und wir sollten uns für ganz
kurze Zeit genau diesem Gefühl vorbehaltlos öffnen. Was damit gemeint ist, ist relativ
einfach zu verstehen, nehmen wir den altmodischen Begriff EMPFINDEN, dieser
Begriff hat seinen Ursprung im „etwas finden, etwas in sich finden“. Also egal
wie es gerade sein mag, wie schwer die Situation gerade sein mag, begeben wir
uns auf die suche und finden wir unsere innere Stärke.
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