Ein europäischer Biologe hatte für eine Himalaja- Expedition eine Gruppe indischer Träger angeheuert.
Der Forscher war in großer Eile, denn er wollte schnell an sein Ziel kommen. Nachdem die Gruppe den ersten großen Pass überschritten hatte, erlaubte er ihnen eine kurze Rast. Nach einigen Minuten rief er aber wieder zum Aufbruch.
Die indischen Träger blieben aber einfach auf dem Boden sitzen, als hätten sie ihn gar nicht gehört. Sie schwiegen und ihr Blick war zu Boden gerichtet.
Als der Forscher die Inder schärfer aufforderte, weiterzugehen, schauten ihn einige von ihnen verwundert an. Schließlich sagte einer: “Wir können nicht weitergehen. Wir müssen warten, bis unsere Seelen nachgekommen sind.”
(Indische Geschichte)
Vor einiger Zeit starb ein Teil von mir. Ganz langsam, aber doch unaufhörlich. Es starb ganz leise, ohne dass es jemand merkte. Zuerst war es nur ein kränkeln, doch dann wurde es schlimmer und schließlich starb der Teil in meinem Herzen einfach ab. Ich trauerte ihm kaum nach, denn ich spürte schon das nächste Stückchen schwächer werden und musste mitansehen, wie auch dieses Stück abstarb. Langsam wurde auch meine Seele schwächer. Immer und immer mehr verlor sie an Kraft und Gefühl. Dann wurde es besser, doch nicht lange genug, um zu genesen. Bald war es wieder genauso schlimm. Oder gar noch schlimmer. Ich sah meine Seele sterben. Von Tag zu Tag nahm die Schwäche zu und auch der Mut hatte mich verlassen. Meine Seele war so schwach, dass sie sich ganz in die letzte Ecke meines Körpers geflohen hatte. Einsam. Verlassen. Sterbend. Mein Lebenswille verreckte eines Nachts in einer Ecke. Ich merkte es kaum mehr. Am nächsten Tag war meine Seele vollends zerstört. Ich weinte. Sehr lange und sehr viel. Doch sie kam nicht mehr hervor. Sie war zu verletzt. Keinen Tag länger. Ich war des Lebens überdrüssig. Meine Seele starb, ganz allein. Doch niemand merkte etwas. Jetzt bin ich leer. Meine Seele ist fort. Ich bin ein Mensch in einer Hülle die aus nichts besteht, wie die anderen um mich herum geworden. Eine Seelenlose Gestalt in einer Welt in der Gefühle und Gedanken keinen Platz mehr haben.
In einer Welt in der die Menschen wie Maschinen täglich nur am Funktionieren sind. Ein Mensch der nur noch funktioniert, morgens Wach wird, Tagsüber seine Arbeit erledigt, Abends nach Hause kommt die Gedanken beiseiteschiebt, schlafen geht und am nächsten Tag wieder alles von vorne beginnen lässt.
Es geschieht so viel Unrecht in dieser Welt. Lassen wir unsere Seele nicht verstummen oder noch schlimmer von Fanatikern vergiften. Lassen wir unserer Seele freien Lauf. Kehren wir um auf unserem Weg in die Dunkelheit, Wenden wir uns ab von den Worthülsen der Mächtigen. Geben wir ihnen keine Chance unser Leben zu bestimmen, finden wir unseren Weg. Unsere Seelen dürfen nicht sterben nur um ein paar einzelnen das zu geben was sie möchten, Gier und Macht sollten keinen Platz in unserem Leben haben. Wir Menschen sind doch alle gleich, egal welche Nationalität wir haben und welche Religion. Das Leid, die Trauer, der Verlust, die Verzweiflung, trifft uns alle auf dieselbe Art und dagegen sollten wir uns auflehnen. Das gemeinsame sollte im Vordergrund stehen nicht das spaltende.
Vergessen wir den Hass und entscheiden wir uns für Liebe! Verlassen wir den Weg der Gewalt und schenken wir Güte!
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