Es ist so als ließe ich ein Glas fallen. Als würde es meiner Hand entgleiten. Ich weiß, dass es aufprallen wird, dass es ein Klirren geben wird. Ich weiß das es beim Aufprallen auf dem Boden in tausend Scherben zerbrechen wird. In große und kleine. Es wird in unzählige Scherben zerbrechen, und mir ist klar das ich die Scherben zwar aufheben kann es mir aber unmöglich sein wird diese wieder zusammen zu setzen. Es ist eine Metapher für mein Leben, so vieles ist zerbrochen, und nur ein Teil konnte wieder zu dem zusammengefügt werden was es einmal war. Das Fallen des Glases wird zu einem Aufprall am Boden, der Aufprall zu einem lauten Klirren in den Ohren und das Klirren bedeutet Scherben. Scherben des Lebens, wie oft habe ich es gehört, wie oft ist ein Teil zersprungen in Tausende Scherben.
Jedes Mal, wenn ich Mut fasse, weiß ich irgendwo tief drinnen,
dass mein Glas durch meinen Mut heil bleiben könnte, ich weiter Leben könnte
ohne diesen kleinen Makel. Aber ich weiß auch, dass durch diese kleinen
Unsicherheiten, meine Ängstlichkeit, mein inneres Glas zum Fallen gebracht
werden kann. Es ist wie als wäre ich hoffnungslos verliebt. Ich weiß, dass es
aufprallen wird, dass es ein Klirren geben wird, und dann kommt dieses Klirren,
jenes Geräusch das mein Herz in unzählige Scherben zerbrechen lassen wird, ich
kann diese Scherben nur aufheben, aber ich kann sie nicht mehr ganz zusammensetzen,
dass aus der Ungeschicklichkeit meiner Zuneigung ein Fallen werden wird.
Und trotzdem nehme ich es fest in die Hand, mein Herz. Trotz
all meinem Wissen vom Fallen, gehe ich die Schritte auf dich zu und gebe es in
deine Hände. Es genügt ein Blick, eine Geste und es wird klar, dass du es
nehmen wirst, es halten wirst. Und bevor ich es wieder zurückstecken könnte,
gibst du mir dein Herz und ich gebe es dorthin wo meines zuvor gewesen ist. Die
Erkenntnis obsiegt, dass diesmal nicht sich die Hand öffnet würde und das Herz
würde fallen, und es würde das Klirren kommen das bedeuten würde das es ungezählte
Scherben geben würde. Und beim zusammensetzen würde wieder ein winziges Teil
fehlen. Nein diesmal würde alles ganz bleiben und nach Langem würde es kein
Klirren geben.
Aber nach vielen getrunkenen Schlucken aus einem beinahe
neuen Glas, verursachen die übriggebliebenen losen Scherben jetzt kaum noch
Schaden. Mein Mut, mein Übermut zum Verlieben, zum Jungsein, wird mich noch einmal
dazu bringen, das Herz immer, immer wieder fest in die Hand zu nehmen und
zweieinhalb Schritte auf dich zuzugehen. Und ich werde es nicht bereuen, denn
ich weiß da bist ja du.
Trotz dem Wissen, dass es fallen könnte, dem Wissen, dass es
aufprallen könnte, dass es klirren, dass es Scherben geben könnte, werde ich es
hergeben wollen, mein Herzglas. So lange, bis der Übermut zum Jungsein gestillt
ist.
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