Was für ein Jahr, 2020 ein Jahr das wir wohl alle nicht mehr vergessen werden. Es begann im Frühjahr da erlebten wir das erste Mal wie Machtlos wir sind. COVID verbreitete sich auf der Welt, es kam zum Lockdown. Das Leben stand still. Die Straßen leerten sich, wir blieben zu Hause. Viele erkrankten an dieser neuen Form des Virus. Zuerst dachten wir „Naja wir bekommen das schon in den Griff, wird eh nicht so schlimm ein paar Wochen zu Hause und dann ist alles vorbei.“ Ja das dachten wir. Doch wir irrten uns. Sehr rasch merkten wir dass wir diese Krankheit nicht so schnell los werden würden, sie wird noch länger bleiben. Es veränderte uns alle, das Soziale zusammenleben veränderte sich. Wir hielten Abstand, der eine oder andere Erkrankte so schwer daran das selbst die Medizin nicht mehr helfen konnte, und so ging von dieser Welt. Dieser Virus zeigte uns auch, dass trotz schöner Worte, täglicher Pressekonferenzen unsere gewählten Repräsentanten die ganze Sache nicht im Griff hatten. Im Gegenteil sie wurden bloßgestellt, ihre Unfähigkeit und ihr Hang zur Selbstinszenierung, zeigten auf das auch sie an ihre Grenzen kamen. Nach Monaten in denen dieser Virus sich ausbreitete wurde klar das es noch schlimmer kommen würde, jeder hatte es irgendwo geahnt aber im Stillen gehofft das es doch nicht passieren würde. Aber im Herbst begann alles von vorne und das mit einer noch größeren Heftigkeit als im Frühjahr. Noch mehr Menschen erkrankten, leider starben noch mehr Menschen daran, viel mehr als am Anfang des Jahres, und das ganze hat auch heute, wo ich hier sitze und diesen Text schreibe noch kein Ende, im Gegenteil ein Ende ist noch nicht wirklich in Sicht.
Und es wird noch viele Veränderungen geben die erst langsam
sichtbar werden. Viele haben ihre Existenz verloren oder sind an den Rand der
Gesellschaft gerutscht, Firmen mussten zu sperren, weil sie durch die
verordneten Schließungen keine Umsätze mehr machen konnten. Dadurch haben sehr
viele Menschen ihre Beruflich und Finanzielle Grundlage verloren. Menschen die
vorher in der Mitte der Gesellschaft gelebt haben müssen jetzt darum Kämpfen
das sie über die Runden kommen, und es reicht hinten und vorne nicht. Die
Politik hat hier, und das kann man klar sagen, versagt.
Aber ist es ein Grund die Hoffnung auf zu geben? Nein ich
finde nicht, im Gegenteil es ist gerade jetzt die Zeit noch mehr Hoffnung zu
schöpfen. Ein Impfstoff wurde gefunden, es wird zwar noch Monate dauern bis
dieser große Teile der Menschen erreicht. In einigen Ländern die nicht so reich
sind wie wir wird es noch Jahre dauern, und ganz verschwinden wird dieser Virus
nie wieder aber über kurz oder lang werden wir diesen in den Griff bekommen.
Halten wir doch einfach ein wenig inne und beginnen im
kleinen damit uns wieder auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren.
Es könnte sein, dass sich Menschen in ihren Häusern und
Wohnungen eingesperrt fühlen...
Es kann aber auch sein, dass sie endlich wieder miteinander singen, sich gegenseitig helfen und seit langem wieder ein Gemeinschaftsgefühl erleben. Menschen singen miteinander!!! Das berührt mich zutiefst!
Es könnte sein, dass die Einschränkung des Flugverkehrs für
viele eine Freiheitsberaubung bedeutet und berufliche Einschränkungen mit sich
bringt...
Es kann aber auch sein, dass die Erde aufatmet, der Himmel an Farbenkraft gewinnt und Kinder in China zum ersten Mal in ihrem Leben den blauen Himmel erblicken. Sieh dir heute selbst den Himmel an, wie ruhig und blau er geworden ist!
Es könnte sein, dass die Schließung von Kindergärten und
Schulen für viele Eltern eine immense Herausforderung bedeutet...
Es kann aber auch sein, dass viele Kinder seit langem die Chance bekommen, endlich selbst kreativ zu werden, selbstbestimmter zu handeln und langsamer zu machen. Und auch Eltern ihre Kinder auf einer neuen Ebene kennenlernen dürfen.
Es könnte sein, dass unsere Wirtschaft einen ungeheuren
Schaden erleidet...
Es kann aber auch sein, dass wir endlich erkennen, was wirklich wichtig ist in unserem Leben und dass ständiges Wachstum eine absurde Idee der Konsumgesellschaft ist. Es wurde Zeit zu spüren, wie wenig wir eigentlich tatsächlich brauchen.
Es könnte sein, dass dich das auf irgendeine Art und Weise
überfordert...
Es kann aber auch sein, dass wir spüren, dass in dieser
Krise die Chance für einen längst überfälligen Wandel liegt,
der die Erde aufatmen lässt,
die Kinder mit längst vergessenen Werten in Kontakt bringt,
unsere Gesellschaft enorm entschleunigt,
die Geburtsstunde für eine neue Form des Miteinanders sein
kann,
der Müllberge zumindest einmal für die nächsten Wochen
reduziert,
und uns zeigt, wie schnell die Erde bereit ist, ihre
Regeneration einzuläuten, wenn wir Menschen Rücksicht auf sie nehmen und sie
wieder atmen lassen.
Wir werden wachgerüttelt, weil wir nicht bereit waren es selbst zu tun. Denn es geht um unsere Zukunft. Es geht um die Zukunft unserer Kinder!
Und nun hier noch eine kleine Geschichte die ein wenig zum Nachdenken anregen soll.
Am Adventskranz brannten vier Kerzen. Draußen lag Schnee und
es war ganz still. So still, dass man hören konnte, wie die Kerzen miteinander
zu reden begannen.
Die erste Kerze seufzte und sagte: "Ich heiße FRIEDEN.
Mein Licht gibt Sicherheit, doch auf der Welt gibt es so viele Kriege. Die
Menschen wollen mich nicht." Ihr Licht wurde kleiner und kleiner und
verglomm schließlich ganz.
Die zweite Kerze flackerte und sagte: "Ich heiße
GLAUBEN. Aber ich fühle mich überflüssig. Die Menschen glauben an gar nichts
mehr. Was macht es für einen Sinn, ob ich brenne oder nicht?" Ein Luftzug
wehte durch den Raum, und die zweite Kerze verlosch.
Leise und sehr zaghaft meldete sich nun die dritte Kerze zu
Wort: "Ich heiße LIEBE. Mir fehlt die Kraft weiter zu brennen; Egoismus
beherrscht die Welt. Die Menschen sehen nur sich selbst, und sie sind nicht
bereit, einander glücklich zu machen." Und mit einem letzten Aufflackern
war auch dieses Licht ausgelöscht.
Da kam ein Kind ins Zimmer. Erstaunt schaute es die Kerzen
an und sagte: "Warum brennt ihr nicht? Ihr sollt doch brennen und nicht
aus sein." Betrübt ließ es den Blick über die drei verloschenen Kerzen
schweifen.
Da meldete sich die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte:
"Sei nicht traurig, mein Kind. So lange ich brenne, können wir auch die
anderen Kerzen immer wieder anzünden. Ich heiße HOFFNUNG."
Mit einem kleinen Stück Holz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und erweckte Frieden, Glauben und die Liebe wieder zu Leben.
Ich habe viel hier geschrieben und meinen Gedanken freien
Lauf gelassen, aber zum Schluss möchte ich noch um etwas bitten. Denken wir
nicht nur an uns, denken wir auch an die Menschen die nichts haben oder vieles
verloren haben. Helfen wir ihnen, breiten wir die Arme aus und sagen, komm ich
helfe gerne. Schauen wir weiter hinaus und öffnen die Augen für die
Ungerechtigkeit in dieser Welt, schließen wir nicht die Augen und die Gedanken
an das alles da draußen nur weil wir ganz den Blick verloren haben aufgrund der
Pandemie. Nein das sollten wir nicht tun, es gibt so viel Leid und Elend dort
draußen, im Gegensatz dazu geht es uns noch relativ gut, auch wenn es hart sein
mag.
Hier zwei von mir ausgewählte Projekte die ich auch
Unterstütze, und vielleicht auch ganz viele Menschen dort draußen. Es würde
mich sehr freuen.
Doro Blancke, eine ganz starke Frau die hilft wo andere
Wegsehen, und sie kann unsere Hilfe brauchen
https://doroblancke.at/category/lesbos-moria/
Und auch ich Sammle alte Computer um sie weiter zu geben,
ich gebe sie dem Verein PCs für Alle und es wird damit sehr vielen Menschen
geholfen.
Sehr schöne Gedanken in dieser für uns alle sehr schwierigen Zeit. Wir alle schätzen uns das viel zu wenig, wie gut es uns in Österreich und in Europa geht. Man kann das Elend der armen Staaten gar nicht ermessen und man sollte diese armen Menschen wirklich unterstützen.
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