Fühlen - Ängstlich und besorgt

Wenn ich mich beschreiben müsste wie ich mich derzeit fühle. Dann wäre meine Worte folgende.


Ich fühle mich tief in mir drinnen nicht mehr ausgeglichen, erschöpft und verunsichert, ängstlich und besorgt.


Die Pandemie und der Umgang damit verlangt einem alles ab. Täglich etwas Neues. Die Welt scheint im Grunde genommen Kopf zu stehen. Ich möchte nicht mehr Nachrichten sehen, warum auch? Es sind nur och leere Floskeln die man dort hört. Die Regierenden haben keine Konzepte mehr, wissen nicht mehr was und wie sie dem Ganzen begegnen sollen. Es gäbe genügend Experten die man fragen könnte und würde man auf diese Hören wäre es vielleicht leichter. Man müsste sich mit diesen zusammensetzen, Konzepte erarbeiten und diese dann an uns Kommunizieren. Aber nein, es ist Parteipolitik wichtiger. Nicht wir, jene Menschen die Tag für Tag damit leben müssen, die Angst haben vor einer Ansteckung haben, die jeden Tag dem Risiko ausgesetzt sind, werden als wichtig erachtet. Vielmehr ist es wichtig in die Kamera zu lächeln. Den Spendern die genug Geld gegeben haben um an die Macht zu kommen die wünsche zu erfühlen. 

Wer bleibt dabei auf der Strecke, wir. Das Pflegepersonal, das in der ganzen Krise gearbeitet hat, Menschen gepflegt hat, ihnen auf der Intensivstation versucht hat das Leben zu retten. Diese wurden vergessen. Man hat schöne Worte gefunden mehr aber schon nicht.

Es bleiben Familien auf der Strecke, viele stehen da und ihr Leben ist zu einem Scherbenhaufen zusammengefallen. Der Job ging verloren oder man wurde in Kurzarbeit geschickt. Von der Politik beiseitegeschoben. Menschen die keinen Job mehr haben durch diese Krise stehen da und wissen nicht wie sie die nächste Miete zahlen können. Sie kämpfen darum nicht ihre Wohnung zu verlieren. Ihren Kindern wird alles abverlangt, sie müssen versuchen im sogenannten Distanz Learning ihre Aufgaben selber zu meistern. Die Eltern sind dabei oft schlicht überfordert. Es wird erwartet das man einen Computer hat, nur woher das Geld nehmen? Das alles bringt die Menschen an ihre Grenzen.

Die älteren Menschen, diese die dieses Land durch ihre Arbeit aufgebaut haben sitzen teils in ihren Wohnungen oder Pflegeheimen, gefangen darin. Sie dürfen nicht Kontakt nach außen haben, weil das Risiko an diesem Virus zu erkranken zu hoch wäre für sie. Diese Einsamkeit muss bedrückend sein. Ich stelle mir vor wie schlimm das für diese Menschen sein muss. 

Tausende kleine Betriebe, kleine Einzelunternehmen haben sich Jahre und Jahrzehnte etwas aufgebaut. Nicht viel aber soviel das sie gut Leben konnten. Viele haben ihr Herzblut da reingesteckt, haben ihren Traum verwirklicht. Und dann müssen sie feststellen das sie vergessen wurden. Sie merken das sie zwar viel Steuern bezahlt haben, andere Abgaben aber unterm Strich nicht mehr waren als Geldbringer für die Politik. Große Konzerne, Firmen die genug gespendet haben an die Regierenden werden mit großen Summen unterstützt, ihnen wird es leicht gemacht an die Förderungen ran zu kommen. Und der dank dafür, keiner. Mitarbeiter werden entlassen, Steuern werden verschoben. Die Manager in ihrer Gier zahlen sich noch extra Boni aus. Während der Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt wird und dasteht und nicht mehr weiß wie es weitergehen soll, weil plötzlich weniger Geld da ist.

Jene die eigentlich dafür gewählt wurden, ergeben sich in schönen reden. Haben ihre Hohen Gehälter, stellen sich hin und finden schöne Worte und versuchen von alledem abzulenken. Sie denken nicht mehr an die Menschen. Das haben sie vergessen, den für sie wurden wir zu billigem Wahlvolk, das das zu tun hat was von ihm verlangt wird.

Uns wird es selbst überlassen über di runden zu kommen. Mit alledem klar zu kommen. Unsere Sorgen und Ängste selber in den Griff zu bekommen.

Seit Monaten habe ich sorge um meine Mutter, Hochrisikopatientin mit einem Lungenflügel, Medikamente die sie nehmen muss. Nun endlich nach all der Zeit war es möglich einen Impftermin zu bekommen. Ich selber habe eine kleine Firme seit nunmehr fast 20 Jahren, ich kämpfe um Aufträge, ich schaue das ich alles Zahlen kann. Meiner Hausbank war ich egal, weil zu klein. Von der Politik außer schöner Worte nicht wirklich etwas. Mein Sohn ist in Kurzarbeit kommt knapp aus, ihm bleiben 80.—Euro für den Rest des Monats. Also arbeite ich noch mehr um ihm zu helfen. Dann gehe ich raus, und ich verschließe nicht meine Augen, sehe da Menschen die aus der Bank rauskommen und tränen in den Augen haben. Bei mir im Haus eine junge Mutter mit zwei Kindern, einer davon hat eine Behinderung hat ihren Job verloren, dann kam mitten in der Pandemie die Betriebskosten Abrechnung, sie stand da und konnte nicht zahlen. Also habe ich ihr geholfen. Wo war da die Unterstützung? Eine andere junge Mutter suchte eine kleine Wohnung, kaum Geld, Job verloren, weil die Firma einsparen musste. Übrigens eine Große Weltweit agierende Modekette. Da ich auch ein paar Kunden hatte mit Hausverwaltungen habe ich herumgefragt und konnte ihr etwas besorgen. Kaution hat ihr meine Kunde nachgelassen diese muss sie erst zahlen, wenn sie wieder eine Arbeit hat. 

Dann gibt es da diese Aktion mit den Computern, viele kennen sie schon, PCs für alle. Da setzen sich Menschen dafür ein alte Geräte wieder auf Vordermann zu bringen und diese dann an Kinder und Jugendliche die keinen haben, aber ein Gerät brauchen für die Schule, weiter zu schenken. So sammle auch ich immer wieder Geräte um diese dem Verein zu geben. Wo war hier die Politik, außer großer Versprechen wurde nicht geholfen. 

Und genau das alles belastet, es macht müde, es laugt aus. Die Sorglosigkeit über den Alltag ist vergangen. Es war schon immer nicht ganz leicht, aber jetzt in dieser Zeit ist es noch schwerer geworden. Die Gräben sind noch weiter auseinander gegangen. Vieles ist plötzlich ganz anders, das Leben steht Kopf. Jeder versucht für sich über das alles hinweg zu kommen. Viel Kämpfen darum nicht soweit runter zu fallen das man keine Möglichkeit mehr hat nach oben zu kommen. Und das ist es was so ängstlich macht so besorgt. Wie wird es weiter gehen? Was wird noch kommen?

Ich für meinen Teil würde gerne einfach wieder durchatmen können, die Menschen die ich liebe wieder sehen können. In den Arm nehmen können ohne mir sorgen zu machen wegen einer Ansteckung. Ich möchte aber auch hören wenn ich den TV aufdrehe das die Verantwortlichen sagen sie denken um und helfen nun den Menschen. Das die Gewinner dieser Krise zur Mitverantwortung gezogen werden und ihren Beitrag leisten möchten. Das würde ich mir wünschen. Das der Mutter mit ihren Kindern geholfen wird. Das den Senioren wieder jemand ei Hand reichen kann. Das die Pflegekräfte endlich dafür ihren Gerechten Lohn erhalten für das was sie für uns geleistet haben. Das wäre dann der Tag an dem ich durchatmen könnte und sagen könnte es ist vorbei, verschwindet ihr sorgen und Ängste. Geht und lasst mich in Ruhe.

Noch so vieles könnte ich schreiben was mich bewegt und was meine Gedanken treiben lässt aber ich glaube noch so viele Worte können nicht das ganze beschreiben.  



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