Ich bin ich

Eine kleine Geschichte über die inneren Gefühle. Diesen Augenblick, wo man sich wiederfinden möchte und ein wenig die innere Ruhe in sich einkehren lassen möchte.

Da gibt es diese Tage, man hat sich geärgert. Und man ist sehr aufgeregt, Wut und Ärger brodeln in einem und im inneren fühlt man das diese Gefühle nicht zu einem passen, man kommt nicht damit zurecht. Da geht man Wütend und aufgewühlt nach Hause. Auf diesem Wege nach Hause denkt man für sich das man sich einen Ort suchen sollte, wo man ein wenig zur Ruhe kommen könnte. So nimmt man einen Umweg durch den Park, man möchte ein wenig zu sich finden.

Da ist man so sehr voller Wut und Groll, und die Ruhe will sich nicht einstellen. Auch im Park nicht. Nun hört man plötzlich eine Stimme.
“Hey, du!”
Von irgendwo her aus dem bunten Blätterdach der alten Buche ertönt plötzlich ein fröhliches Stimmchen.
“Hey, du!”, ruft es dir zu.
Hey du? Meint es mich?
Der Blick wandert umher, schweift durch die nähere Umgebung.

Du blickst in die Krone des Baumes, schaust, suchst, lauschst.
Da ist niemand.
“Hey, du!”, rufst du ins Grüne Blätterdach hinauf. “Wer bist du und wo bist du?”
„Ich bin ich!”, antwortet es von irgendwo da oben.
„Du bist du?“ Du wirst ein wenig ungeduldig. Gerade an solchen Tagen hast du gerade überhaupt keine Lust auf Spielchen.
„Weißt du denn überhaupt, wer du bist?“, rufst du ein bisschen verärgert.
Die Antwort kommt schnell.
„Weißt DU denn, WER DU bist?“, hallt es zurück.
Was für eine Frage!
Wer du bist?
… Wer ich bin? …
Du überlegst, ob du dich vorstellen sollst. Aber ob das die Bäume hier im Park interessiert?
Nachdenklich starrst du in das Frühlingshafte Bunt der Blätter.
Wie dicht sie wachsen! Mit wie vielen grünen Farbtönen sie das Blattwerk des Baumes zu einem ganz besonderen Anblick machen!
Die Sonne mit ihren Lichtstrahlen schmücken mit zarten, flimmernden Lichtpünktchen diese farbenfrohe Vielfalt. Dein Blick haftet an diesen Lichtpunkten und du verlierst dich in deinen Gedanken.
Sie machen die kleine Welt um dich herum hell und heiter.
Auch die Blätter glänzen im vielfältigen Farbenspiel hell und von ihrem Grün getragen, jeder Schatten zaubert ein kleines Spiel.
Es ist ein freundliches Spiel mit Licht und Schatten.
Freundlich und fröhlich.
Du merkst, wie du ruhig wirst.
Und ruhig stehst du unter der großen, alten Buche und blickst in die Krone hinauf.
Einfach den Blättern lauschen, ihrem leisen flüstern.
Ganz ruhig und leicht fühlst du dich nun.
Irgendwie bist du nun auch wieder immer mehr im Reinen mit dir.
Du spürst, wie das Fremde in dir, die Wut und das Unwohlsein, klein und kleiner werden und dich verlassen.
Und da weißt du es auch wieder: Du bist du!
… Ich bin ich! …
Tief atmest du durch und blickst in die Baumkrone hinauf.
Dir ist, als lächelten dir die Blätter fröhlich zu.
Da lächelst auch du und lauschst.
Hörst du es noch, das Stimmchen, das dich vorhin zum Anhalten und Innehalten verlockt hat?
Psssst!
Ruhig und tief atmest du ein und aus und lauschst.
Nein, du hörst es nicht mehr, das fremde Stimmchen.
Oder doch?
Ist da ein leises, fröhliches Kichern?
„Ich bin ich!“, rufst du zurück. „Danke!“

Wie oft haben wir solche Momente, wo wir die Ruhe suchen? Wie oft sind wir aufgewühlt, weil uns etwas innerlich versucht zu Zerreißen? Ich für meinen Teil habe ab und an genau diese Augenblicke, und gerade in diesen sich einen Ort zu suchen, wo man wieder Ruhe findet, in sich hinein hört und merkt wer man ist sind die Augenblicke, die mir persönlich die meisten Kraft geben.

Die Welt ist voller Stress und Hektik aber auch voller Sorgen und Nöte, da brauchen wir auch einmal ein wenig Ruhe. Vielleicht gerade in einem Park unter einem Baum. Abschalten und nur zu beobachten, wie sich die Blätter langsam im Wind bewegen und die Sonne mit ihrem Spiel die Schatten und das Licht zwischen den Blättern zaubert.

„Das Leben ist das was wir suchen, das mit der Freude und den vielen Farben der Welt. Nicht das mit dem Ärger und dem Grau des normalen Alltags.“
(2022, Franz Doppler) 



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