Gefühle - Heimweh


Unter Heimweh versteht man die Traurigkeit und Melancholie, die uns befällt, wenn wir weit weg von zuhause und unserer Familie und Freunden sind. In anderen Worten, wenn alles zu Hause besser, günstiger und spaßiger erscheint. Es ist vollkommen okay, Heimweh zu haben. Es ist ein natürliches Gefühl, das jeden von uns treffen kann und uns häufig an die Dinge erinnert, die uns wirklich wichtig sind.

Dennoch, Heimweh ist nicht wirklich ein schönes Gefühl, doch mit ein paar Tricks lässt sich Heimweh schnell bekämpfen. Aber eines sei noch dazu gesagt, ganz weg gehen wird es niemals, denn den Ort wo man so viele Jahre gelebt hat, bekommt man aus dem Kopf und dem Herzen nicht mehr heraus. Unter Heimweh zu leiden ist einfach etwas ganz Normales. Damit um zu gehen das ist wichtig, mit einem Menschen, der einem Nahe steht darüber zu reden, es offen zu sagen und nicht in sich hinein zu fressen. Es aufarbeiten, und zu wissen das man auch mal zurück fahren kann zu den Menschen, den Orten, die man vermisst.

Man kann es sich aber ein wenig leichter machen, etwas tun das einem dieses Gefühl nicht auffrisst.

Was ist dieses Heimweh? Für jemanden der es noch nicht erlebt hat, ist es schwer zu verstehe. Vielleicht kann man es mit dem Schluss machen erklären, dieses Trauern um etwas verlorenes. Manchmal muss man sich einfach schlecht fühlen und einige Tage lang zu viel Eiscreme essen – aber dann muss man sich wieder aufrappeln. Ein Tag des Heimweh Feierns. Einen Tag lang, 24 Stunden Dinge tun die einen an das alte zu Hause erinnern. Etwas kochen oder Essen aus der alten Heimat, mit Freunden Telefonieren, Musik hören, und nach 24 Stunden aufhören damit, sich auf etwas anderes konzentrieren, einen Spaziergang durch den neuen Heimatort machen. Sich mit Menschen treffen, die man kennengelernt hat. Das schöne betrachten, das man hier hat, die positiven Dinge hervorheben, sich klar werden, warum man überhaupt an den neuen Lebensort gezogen ist.

Um sich noch schneller und vielleicht auch leichter in die neue Umgebung zu gewöhnen, sich schnell in die neue Umgebung einleben. Routinen einkehren lassen, vielleicht etwas kleines besonderes regelmäßig machen. Vielleicht Sport, oder jeden Sonntag Kaffee und Kuchen oder Gebäck. Frühstücken gehen. Aktivitäten planen und diese auch wirklich machen. Wenn man einen Partner in der neuen Heimat hat, kann dieser dabei helfen. Kleine Ausflüge an neue Orte umso alles langsam kennen zu lernen.

Sich einen Lieblingsort suchen, um das Heimweh zu bekämpfen. Etwas vertrautes, einen kleinen Platz wo man sich fast wie zu Hause fühlt. Es kann ein kleines Café sein, wo man immer wieder hingeht, dort immer dasselbe bestellt, die aufmerksamen Kellner werden sehr bald wissen was man immer bestellt. Es kann auch eine Parkbank sein, ein Park wo man sitzt und die Menschen beobachtet.

Was man in jedem Fall vermeiden sollte, ist Langweile, sie ist Grundlage für Heimweh. Umso mehr Zeit man zu Hause verbringt desto mehr gibt man dem Kopf die Möglichkeit über das frühere Zuhause nachzudenken, desto mehr will man zurück. Sich beschäftigen, aktiv sein. Sich einer Freiwilligen Arbeit anschließen, oder Kurse besuchen an einer der Volkshochschulen kann dabei helfen sich auf andere Gedanken zu bringen. So ergibt es sich auch Leute kennen zu lernen und einen neuen Freundeskreis zu finden.

Sich von Facebook & Co. fernzuhalten, kann eine echte Erleichterung sein. Der Grund, warum man ins Ausland gegangen bist, war, dass man schließlich etwas Neues erleben wollte. Es mag zwar schön sein über alles was dort in der alten Heimat passiert informiert zu sein, Kontakt mit den Leute halten und wissen was sie gerade tun. Aber man darf nicht vergessen es zieht einen auch ein wenig runter. Besser ist es sich besonders zu Anfang an den neuen Ort zu gewöhnen dort alles in sich aufzunehmen und kennen zu lernen. Heutzutage ist es leichter als je zuvor, in Kontakt zu bleiben: Wir können texten, telefonieren und sogar umsonst über Video chatten. Durch Fotos und Videos können wir miterleben, was jeder wo und wann macht. So fällt es schwer, sich nicht auf die Dinge zu konzentrieren.

Etwas ist wichtig, versuchen neue Leute kennen lernen. Wie schon vorhin geschrieben die Möglichkeit über einen Kurs. Oder wenn man schon Social Media nutzt, dort mal den oder die eine oder andere bei einem Kaffee kennenlernen. Ja es mag nicht immer leicht sein, aber der eine oder andere Kontakt ergibt sich einfach im Laufe der Zeit. Wenn man einen PartnerIn hat der schon lange in der neuen Heimat lebt dann mit ihm dort und da und überall hingehen. In der Arbeit kann es sich auch ergeben das man vielleicht mit einer Kollegin oder Kollegen ins Gespräch kommt, und wenn die Basis gegeben ist, spricht auch nichts dagegen sich mal zu treffen und etwas zu unternehmen. Und wenn es nur eine kleine Spazierrunde ist. In einen Raum zu kommen, wo man niemanden kennt, kann beängstigend sein, aber man kann auch nie wissen, was für Freundschaften man schließt, wenn man seine Wohlfühlzone verlässt (und einen fremden Ort betritt).

Viele Fotos zu schießen ist ein fantastischer Weg, um das neue Zuhause kennenzulernen und Heimweh zu bekämpfen. Schnell gewöhnt man sich immer mehr an die neue Umgebung und fühlt sich von Mal zu Mal mehr zu Hause. Außerdem kann es helfen, die neue Umgebung noch besser kennen zu lernen, Orte zu finden die etwas verwunschen sind, wenn man sich die Fotos anschaut und sich daran erinnert, warum man ausgerechnet dieses Ziel gewählt hat. Und genau darauf komme ich danach noch kurz zu sprechen.

Und wenn man schon seine Freunde vermisst, dann diese einmal einladen zu sich. Ja es mag nicht günstig sein, um das Heimweh zu bekämpfen, aber manchmal kann es helfen, wenn die Freunde oder Familie einen besuchen kommen. Dabei kann man die Orte die man beim Fotografieren, Spazieren entdeckt hat zeigen. Die eigene Begeisterung wieder spüren und Begeisterung über das neue Zuhause kann durchaus ansteckend wirken und einem klarmachen, wieviel Glück man hatte, hier leben zu dürfen.

Als letztes um sich klarzumachen, warum man übersiedelt ist, sollte man sich Zeit nehmen und ein Resümee ziehen was überwiegt. Einfach eine Liste anlegen mit den Dingen aus welchem Grund. Alles zusammenschreiben. Es kann helfen. Und wenn man nicht alleine ist, sich mit seinem PartnerIn zusammensetzen und viel Zeit zum Reden nehmen.

ja es klingt einfach, aber es ist es nicht. Besonders für jemanden der diese Gefühle noch nicht erlebt hat. Ein neuer Ort, ein neues Leben. Es kann, wenn man sich darauf einlässt, etwas Wunderbares daraus entstehen.

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