Glück und Kraft für sich

Was ist das gerade in dieser Welt, im Augenblick werden wir alle auf die eine oder andere Art auf die Probe gestellt. In den letzten Jahren hat sich alles um uns verändert, die Rahmenbedingungen sind andere geworden.

Und zuerst kam die Pandemie. Sie kam überraschend, oder doch nicht. Im Februar 2020 ging es damit los. Die Welt war plötzlich eine andere als zuvor.

Dann der Krieg in der Ukraine. Für manche war es unbegreiflich, überraschend, für andere war es nur eine Frage der Zeit bis es passiert. Nur wie es passierte, war für niemanden erkennbar. Mit Beginn des Krieges, der für viele so fern schien, änderte sich aber auch für uns alles hier. Die Inflation stieg auf über 10 Prozent, damit stiegen die Preise für Energie und Lebenshaltung. Ein Teil der Preissteigerung war und ist natürlich, und das ist allen wohl auch klar, durch die Gier der Konzerne geschuldet noch mehr Umsatz zu machen mit der Ausrede es wären die Energiekosten zu hoch. Es nützte nichts, viel die zuvor halbwegs über die Runden kamen wurden finanziell so stark getroffen das Sie anfangen mussten zu sparen. Jene Menschen die schon vorher Probleme hatten traf es noch viel stärker, sie stehen heute da und sind noch viel stärker von Armut betroffen. Nur ein kleiner Teil wird selbst durch die Pandemie und den Ukraine Krieg noch reicher.

Und dann kommt noch die Sache mit dem Gas. Der Diktator in Russland versuchte mit Gas, von dem sich viele Länder abhängig gemacht hatten als Waffe einzusetzen. Er spielt mit der Angst nicht mehr zu Liefern und drehte Sukzessive den Gashahn immer weiter zu. Und dies sorgte für Angst, angst im Winter im kalten zu sitzen, die Preise stiegen immer weiter. 

Ich würde mich selbst als einen optimistischen Menschen betrachten, jemanden der Ruhe bewahrt. Für mich galt immer, abwarten und schauen was kommt. Vielleicht wird es doch wieder besser. Aber natürlich sorge ich vor, die Heizung habe ich erst seit Ende November laufen, einkaufen nur noch beim Discounter. Einsparen, wo es geht.  Auch ich betrachte die Lage, mit einer gewissen Sorge, nein nicht Angst, nur die Ungewissheit wie es weitergeht sorgt dafür das ich mehr über diese Dinge, die passiert sind und vielleicht noch passieren, Nachdenke.

Aber im Laufe der Jahre habe ich mir mehr Ruhe angewöhnt, schwierige Zeiten hatte ich schon. Damals als ich meine Firma gründete, wusste ich die ersten Monate nicht einmal, wie ich Einkaufen gehen sollte. Oft war nicht einmal das Geld da, um Brot zu kaufen. Da wurde jeder Cent umgedreht, dreimal überlegt. 

Es ist nun mal die Frage, wie geht man damit um wenn sich die Rahmenbedingungen ändern? Und hier kommen für mich ein paar Faktoren ins Spiel, die ich immer vor Augen habe.

Also, wie viele gute Freunde sind da. 

Wie sehr uns unser Job Spaß macht. 

Ob die Kinder gesund sind. 

Wie viel Geld wir am Monatsende übrighaben. 

Habe ich jemanden der mich Unterstützt, meinen Partner oder Partnerin 

Zum Teil hängt das Glück von den Lebensumständen ab, also von den Dingen, die uns schon zuvor wichtig waren und den näheren Lebensbereich betreffen.  Ich könnte sagen, mein Glück hängt von meinen Lebensumständen ab, von den Rahmenbedingungen. 

Wie sieht es in einem drinnen aus, jenes innere Gefühl, das einem immer wieder weitermachen lässt, sowie das innere Glück bereitet. 

Aber es gibt noch ein paar Faktoren die mehr als wichtig sind, vom inneren Gleichgewicht. Auch wenn es schwer ist, da ja um einen herum so vieles anders geworden ist. 

Wie viel Vertrauen und Hoffnung trage ich in mir. Wie resilient und widerstandsfähig bin ich. Davon, wie sehr ich an mich glaube. Wie stark bin ich und wie stark sind meine Fähigkeiten mit allem umzugehen, was das Leben mir in den Weg legt.

Die Welt um mich, die Außenwelt, aber auch meine Innere Welt, meine Gefühle, davon hängt vieles ab. 

Ich kann nur aus meiner Sicht sprechen. Derzeit belastet es mich mehr als ich vielleicht nach außen trage, vor meiner Übersiedelung nach Deutschland hatte ich eine kleine Firma die gut lief, über tausend Kunden. Ich war ausgelastet. Musste mir keine Gedanken über das eine oder andere machen.  Ich ging mir mal das eine oder andere einfach kaufen, musste nicht darüber nachdenken. Jetzt ist es so wie ganz am Anfang als ich meine Firma gründete, ich drehe jeden Cent um, achte darauf was ich kaufe, verzichte. Die Teuerungen spüre ich. Ich merke, wie sich alles verändert hat. Doch um nicht in eine tiefe Depression zu gleiten, nehme ich mir mal einen Augenblick, halte inne und höre in mich hinein. Suche nach dem kleinen Feuer, das mir Kraft gibt.  Dies sind die Momente die mir Mental die Kraft wiedergeben weiterzumachen. Meine Partnerin trägt dazu auch noch sehr viel bei, sie gibt mir das Gefühl, wichtig zu sein, gebraucht zu werden und unterstützt mich. Sagt mir das alles gut wird. Und da weiß ich dann auch das es genauso sein wird. 

Es geht trotzdem glücklich zu sein. 

Es gibt viel mehr Menschen, die vom Schicksal bei weitem mehr gebeutelt sind als ich, und sie bewahren sich trotz allem eine bewundernswerte positive Einstellung. Sie haben es für sich geschafft konsequent ihren Fokus auf die guten Dinge zu richten, indem sie ihre Schwierigkeiten akzeptiert haben, sich arrangiert haben damit. Also wirklich akzeptiert. Wirklich Frieden damit gemacht haben.

Was möchte ich damit ausdrücken? Es geht, wenn man nur möchte, dass ich trotzdem glücklich und zufrieden bin, selbst wenn es derzeit nicht so leicht ist.

Ja natürlich ist es einfacher, glücklich zu sein, wenn ich ein gewissen finanzielles Polster habe, wenn ich fit und vital bin. Wenn ich ein gutes Netz an Freunden habe, mit denen ich reden kann oder einfach einmal alles beiseiteschieben kann nur um Spaß zu haben. Wenn die Lebensumstände stimmen, ist es einfacher glücklich zu sein.

Ich schaue dann hinaus und betrachte die Menschen um mich herum. Und da sehe ich jene die im Prinzip alles haben, die sich um nichts Sorgen machen müssen. Aber ich sehe dann in Ihre Gesichter in ihre Augen und sehe das sie trotzdem todunglücklich sind.

Da musst du nur an diverse Rockstars aus der Vergangenheit denken, die sich mit Drogen selbst kaputt gemacht haben. Elvis Presley. Curt Cobain. Prince. Amy Winehouse. Whitney Houston.

Was ist mit denen die Millionen haben, so mancher gefeierter Rockstar aus der Vergangenheit lebt heute nicht mehr, und warum? Es waren die Drogen, mit denen sie versucht haben in eine bessere Welt abzugleiten. Elvis, Cobain, Prince, Winehouse und viele mehr. Sie sind gestorben, weil sie das Glück nicht gefunden haben. Da ist der eine oder andere Millionär oder gar Milliardär, der sich einfach mal so eine Social Media Plattform kauft. Nur was hat er davon? Eigentlich nichts, Arbeit hat er damit, er verliert Geld, muss investieren, aber Glücklich macht es ihn vermutlich nicht.

Gute Lebensumstände sind offensichtlich auch nicht die alleinige Antwort auf alles, wie sagt man so schön „Glück kann man nicht kaufen.“

Es gibt von einem bekannten Schauspieler einen schönen Satz

„Ich wünschte, jeder würde reich und berühmt werden. So könnten alle erkennen, dass das nicht die Lösung ist.“
Jim Carey

Wenn ich wirklich das sogenannte Lebensglück möchte, dann muss ich mich um meine innere als auch meine äußere Welt kümmern. 

Es ist nicht wichtig welche Millionen man hat, viel wichtiger ist es das wir unser Leben klug gestalten. Wie wir wohnen und wo. Was wir anschaffen. Wenn es möglich ist sich etwas zur Seite zu legen für schlechte Zeiten. Aber auch die Verpflichtungen, die wir eingehen, es muss Raum für das eigene selbst bleiben. Die Menschen, mit denen wir uns umgeben tragen auch viel dazu bei das wir Glück erfahren. Mental stark und robust zu sein ist nicht leicht, es ist aber möglich. Ja, die äußeren Umstände machen es derzeit nicht so leicht, nehmen wir uns doch trotz allem die Zeit zwischendurch einfach alles beiseitezuschieben und auf uns selbst zu achten.

Es belastet, wenn

Wenn der Gaspreis steigt und man nicht weiß, wie man zahlen soll.
Es ist verdammt schwer da zu sitzen und nicht zu wissen, wie es Beruflich weitergeht.
Es tut verdammt weh, wenn ein Freund oder jemand aus der Familie geht.

Man soll nicht an die Vergangenheit denken sagt man, aber genau in solchen Augenblicken ist es vielleicht doch nicht so schlecht es zu tun. Blickt man zurück sieht man das es auch mal anders war, und das hat einen ja in seiner Persönlichkeit wachsen lassen, daraus kann man für sich ein wenig Gelassenheit ziehen. Dann wird man mit all dem besser umgehen können. Nur so kann man etwas für sein Glück tun. Mehr Achtsamkeit auf sich und sein inneres aber auch auf das Äußere. Innere Integrität für sich finden, so kann man selbst die widrigsten Lebensumstände ein wenig besser meistern. 

Nicht den Kopf, wie der Vogel Straus in den Sand stecken, die Welt betrachten und schauen, was die Entwicklungen bringen, ein wenig darauf vorbereiten. Es muss auch nicht allein sein, es gibt die Familie und Freunde, miteinander darüber reden und sich gegenseitig unterstützen. Und es ist nun mal so, die Welt da draußen ist wild und unvorhersehbar und darauf kann man sich nicht vorbereiten. Aber da sind auch viele Dinge die absehbar sind und genau auf die kann man sich ein wenig vorbereiten, planen. 

Gleichermaßen ist es aber wichtig nicht nur auf die äußere Welt zu achten. In sich selbst investieren, einige Gewohnheiten hegen und pflegen, gelassener werden, achtsamer mit sich selbst, sich zeit nehmen, um die inneren wunden zu versorgen. So werden die Schwierigkeiten des Lebens etwas leichter. Und damit du das, was du hast und was gut ist in deinem Leben, einfach mehr genießen kannst.

Zum Ende noch eines. 

Ich denke immer daran, was ich schon so alles erlebt habe, durchmachen musste. Den Tod meiner Tochter, Das überraschende gehen meiner Mutter vor einem Jahr. Doch auch die Ölkrise. Saurer Regen. Tschernobyl. Die Finanzkrise. Und wir sind immer noch da. 

Ja es mag derzeit nicht leicht sein, aber mein Lächeln und das Positive sind für mich wie ein Leuchtfeuer. 




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