Auf Wiedersehen, Papa







1947 - 2023 Ich sitze hier und kann es kaum fassen, dass du nun von uns gehst. Papa, du warst immer eine feste Konstante in meinem Leben. Du hast uns mit deiner Lebensfreude angesteckt und uns gezeigt, wie man das Leben genießt. Doch nun geht auch für dich die Zeit zu Ende. Es schmerzt mich zutiefst zu wissen, dass ich dich nicht mehr bei mir haben werde.

Papa, der uns verlässt, geht nicht wirklich fort, sondern hinterlässt uns sein Erbe: die Erinnerungen an seine Liebe, seine Weisheit und seine Präsenz, die uns für immer begleiten werden.
(c) 2023, Franz Doppler

Du warst ein Mensch, der an vielem interessiert war, gerne Wissenschaftszeitschriften gelesen hat. Du warst jemand der gerne diskutiert hat, und deine Ansichten hatte. Deine Leidenschaft für Autos und Motorräder. Aber auch jemand der nicht so schnell vergaß. 

Da war dieser Urlaub in Italien, in Lignano, 3 Autos mit Familienmitgliedern, Du, Mama und Onkel und Tanten und natürlich wir Kinder. Dann am Abend alle gemeinsam beim Essen, und was haben wir Kinder bestellt? Wiener Schnitzel, das hat dich getroffen, und bis zu der Zeit, wo deine Demenz begann, hast du es immer wieder erwähnt, zwar nur im Scherz, aber du hast es einfach genutzt, um uns zum Lachen zu bringen.

Dann gab es da das kleine Abenteuer als wir mit deiner Vespa Unterwegs waren. Es war Spätsommer, in der Gegend um Zwettl. Das Zelt hatten wir mit. wir wollten in der Gegen Pilze suchen gehen. Also übernachteten wir, einfach in der freien Natur. Es war neben einem Teich, wo eine Fischzucht war. Morgens wachten wir auf und es war kalt in der Nacht gewesen. Und ich, noch verschlafen und müde stieß am Zelt oben an, es gab einen kleinen Regenschauer im Zelt, denn das Kondenswasser hatte sich gesammelt. Das sorgte dafür das ich wach wurde. viele Jahre später konnten wir immer noch darüber lachen. Pilze haben wir dann im Laufe des Tages keine gefunden, und ich war vom Camping geheilt. Es war aber ein schönes Erlebnis. 

Und dann war da noch die Geschichte mit dem Brückenpfeiler. Wenn ich heute daran denke, dann muss ich lachen, nur damals war mir nicht danach. Es war im Sommer während der Schulferien, ich gerade mal 16 Jahre alt, gerade fertig mit dem ersten Lehrjahr. Mein Bruder Robert war auch mit dabei, er gerade mal ein bisschen nach 14 Jahre alt. Wir waren auf der Donauinsel. Bei der Schnellbahnbrücke am zweiten Pfeiler mit einigen Freunden. Wir hatten unseren Spaß. Du fuhrst gerade wieder zur Arbeit, wie so oft im Sommer mit dem Fahrrad nach Kagran wo du Dienstbeginn hattes am Bus für die Wiener Linien. Dein Weg führte über die Schnellbahnbrücke, tja und es war ja klar, dass du uns sehen würdest. Hast du auch, wir saßen rauchend und mit Bier am Pfeiler und genossen das Leben. Du schautest runter, sahst uns und riefst uns zu "Wir sehen uns zu Hause und überlegt euch schon mal, wie ihr 1000 Schilling Kostgeld pro Monat zusammen bekommt." Wir natürlich erschreckt, Bier und Zigarette folgen ins Wasser. Wir riefen dir noch nach "Papa, papa wir machen das nie wieder, bitte bitte." Du warst aber schon weiter. Robert und ich machten uns kurze Zeit später auf den Weg zu dir, um dich umzustimmen. Wir mussten fast eine Stunde warten, bis du in Kagran wieder mit dem Bus einfuhrst. Du hast uns Zappeln gelassen. Aber am Ende mussten wir nicht Haushaltsgeld beisteuern. Aber es war uns eine Lehre. Zumindest eine Zeitlang.

Ach Papa, ich könnte noch viele Geschichten erzählen, aber Du kennst sie alle. 

Du hast so viel in deinem Leben erreicht, Papa. Du warst stolz auf deine Motorräder und Autos, die du wie deine Kinder gepflegt hast. Und du hast auch uns Kinder immer mitgenommen auf deine Abenteuerreisen. Wir haben so viele schöne Urlaube gemeinsam verbracht. Auch wenn es manchmal zwischen uns beiden nicht perfekt war, sehe ich dich immer noch so vor mir, wie du früher warst - voller Energie, Leidenschaft und Freude.

Ich erinnere mich daran, wie du mich großgezogen hast und ich meine Wege gegangen bin, die du nicht immer gutheißen konntest. Aber am Ende hast du es verstanden und mich immer unterstützt. Nun gehst du deinen eigenen Weg an einen besseren Ort. Ich wünsche dir von Herzen, dass du dort genauso sein kannst, wie du immer warst - voller Begeisterung und Freude.







Tränen und Lachen sind die beiden Seiten einer Medaille, die uns daran erinnert, dass das Leben aus Höhen und Tiefen besteht. Auch wenn du nun an einem besseren Ort bist, werden wir dich vermissen, aber deine Liebe und dein Lachen werden in unseren Herzen weiterleben.
(c) 2023, Franz Doppler 


Ich vermisse dich, Papa. Du wirst immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Ich hoffe, dass wir uns eines Tages wiedersehen werden. 
Mach es gut auf deiner neuen Reise, Papa


Es gibt Momente im Leben, die uns zwingen, uns von Menschen zu verabschieden, die uns lieb und wichtig sind. Der Schmerz, den wir dabei empfinden, ist oft unbeschreiblich. Es fühlt sich an, als würde ein Teil von uns mit ihnen gehen, wenn sie diese Welt verlassen.

Aber obwohl der Gedanke daran, sie gehen zu lassen, uns das Herz bricht, müssen wir akzeptieren, dass es der natürliche Kreislauf des Lebens ist. Wir müssen uns daran erinnern, dass sie uns auf ihre Art und Weise immer noch begleiten werden und dass sie in unseren Erinnerungen und in unseren Herzen weiterleben werden.

Deshalb sollten wir uns nicht auf den Schmerz konzentrieren, sondern uns an all die wundervollen Erinnerungen erinnern, die wir mit ihnen geteilt haben. Wir sollten dankbar sein, dass wir die Gelegenheit hatten, sie kennenzulernen und dass wir die Chance hatten, unsere Leben mit ihnen zu teilen.

Also, wenn wir uns von unseren Lieben verabschieden müssen, sollten wir das mit Liebe und Frieden tun. Denn obwohl sie diese Welt verlassen, werden sie immer in unserem Herzen bleiben.


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